Region. Am heutigen Freitag stellte die Polizeidirektion Braunschweig die Kriminalstatistik des vergangenen Jahres vor. Die erfreuliche Nachricht dabei: Die Region ist so sicher, wie selten zuvor.
Das Zuständigkeitsgebiet der Polizeidirektion Braunschweig umfasst die komplette Region Braunschweig, also die Städte Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter sowie die Landkreise Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2018 wurde dabei deutlich, dass die Gefahr, Opfer von Kriminalität zu werden, erneut gesunken ist. Die Kriminalitätshäufigkeit in der Polizeidirektion Braunschweig hat abermals einen Tiefststand erreicht und ist im Schnitt um dreieinhalb Prozent geringer als die des Landes Niedersachsen. Das Straftatenaufkommen liegt mit unter 70.000 Straftaten so niedrig wie nie.Bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls hat sich die Trendwende aus 2016 konstant verfestigt, damit konnten die Sicherheitsgewinne aus 2017 auch 2018 erhalten werden. Spitzenreiter, und somit der sicherste Landkreis der Region, ist erneut Wolfenbüttel. Doch damit nicht genug: Wolfenbüttel ist auch landesweit auf Platz 1. Auf Platz 4 folgt dann bereits der Landkreis Gifhorn.
Kleber-Attackenverderben Statistik
Vergleicht man die Städte und Landkreis aus der Region untereinander, so wird deutlich, dass es lediglich in Salzgitter, Goslar und Wolfsburg zu einem leichten Anstieg der Kriminalität kam. In Wolfsburg ist dies aber vor allem den berühmten Kleber-Attacken geschuldet, bei denen mittlerweile mehr als 400 Fahrzeuge beschädigt wurden, im vergangenen Jahr alleine 214. Und darunter leidet dementsprechend auch die Aufklärungsrate. Denn: Bislang ist unklar, wer hinter den Angriffen steckt. Feststeht allerdings, dass auch hier die Polizei mit Hochdruck daran arbeitet, den Täter möglichst bald zu ermitteln.
Mehr Fälle häuslischer Gewalt gemeldet
Aber es gibt auch negative Tendenzen. So stiegen die Taten der häuslichen Gewalt um rund 21 Prozent. Geschuldet ist das allerdings dem Umstand, dass mittlerweile viel mehr solcher Fälle der Polizei gemeldet werden. Ein Erhöhung der Zwischenfälle geht also mit der sinkenden Dunkelzahl einher, was die Polizei wiederum sehr erfreut. Denn: „Das Thema ist uns seit Jahren sehr wichtig", schildert Polizeipräsident Michael Pientka. Generell sei er stolz darauf, dass es auch in diesem Jahr wieder so viel Positives zu berichten gebe, unter anderem auch Erkenntnisse, die auf den ersten Blick zunächst nicht positiv erscheinen. Gleiches gilt für die Sexualdelikte, die zwar im vergangenen Jahr um 101 Zwischenfälle anstiegen, was letztlich aber dem Aspekt geschuldet sei, dass unter dem Begriff „Sexualdelikte" mittlerweile auch Taten wie sexuelle Belästigung zählen und diese nicht mehr einzeln erfasst werden.
Polizeipräsident Michael Pientka:
"Ich freue mich auch darüber, dass wir unsere Aufklärungsquote mit 62,22Prozent noch ein Stück steigern konnten. Das zeigt, dass es uns gelungen ist, die Qualität unserer Arbeit im vergangenen Jahr zu konsolidieren und einen Höchstand seit 2004 zu erzielen. Im vergangenen Jahr hatten wir mit 69.272 erfassten Fällen abermals weniger als 70.000 Straftaten in Bearbeitung."
Über eine Million Euro Schaden durch Trickbetrüger
Geprägtsei diese Entwicklung durch einen Rückgang von Betrugs- und sämtlichen Diebstahlsdelikten. Dies giltaber leidernicht für die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Zwar sind diebekannten „Enkeltricks" stark zurückgegangen, umso mehr angestiegen sind allerdings die Fälle, in denen sich Trickbetrüger als Polizisten ausgeben. Eine Masche, die bei den Verbrechern anscheinend im Trend liegt. Und das Ergebnis ist erschreckend: Die Erfolgsquote bei den Fällen "Falsche Polizeibeamte" ist dreimal so hoch wie beim "Enkeltrick".Nicht nur der Sachschaden ist mit 1.109.731 Millionen Euro regelrecht explodiert, auch der psychische Schaden, den die Betroffenen oft erleiden, ist immens. Die gut organisierten Tätergruppierungen agieren bundes- und europaweit und nutzen mit dieser speziellen Begehungsweise in besonderem Maße die Gutgläubigkeit und altersbedingte Einschränkungen ihrer Opfer aus. Laut Polizei sei davon auszugehen, dass der kriminelle Ursprung solcher Taten in der Türkei liegt. „Wir lassen aber nicht nach, uns mit einer umfassenden Präventionsarbeit dem Problem entgegenzustellen", so Pientka.
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