Berlin/Erfurt. In einem Brief an die Linksfraktion im Bundestag hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) scharfe Kritik an Sahra Wagenknecht formuliert. "Die These allerdings, dass die Bundesrepublik Deutschland einen Wirtschaftskrieg mit Russland führen würde, verdreht Ursache und Wirkung", heißt es in dem Schreiben, über das der "Spiegel" berichtet.
Ramelows Parteifreundin Wagenknecht hatte zuletzt in einer Bundestagsrede der Bundesregierung vorgeworfen, einen "beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen". Die Rede und der interne Umgang mit Wagenknecht hatten in der Partei heftige Kritik hervorgerufen. Unter anderem hatte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, seinen Parteiaustritt erklärt. Mit Ramelow drückt nun eines der wichtigsten Parteimitglieder seinen Unmut aus.
Forderungen nach separaten Gesprächen mit Russland, schreibt er in dem Brief, könne er nicht akzeptieren: "Letzteres zerstört unser Ansehen als linke, progressive politische Kraft in den Ländern Mittel- und Osteuropas."
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