„Küchen-Alarm“ in der Region: Gastro-Profis händeringend gesucht

In der Region fehlen viele Kräfte in der Hotellerie und Gastronomie. Die NGG fordert deshalb bessere Bedingungen und höhere Löhne.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie in der Region gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag. Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen, weil schlechtweg das Personal in der Küche fehlt, sagt die Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).



Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Katja Derer von der NGG. Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Derer. Die Geschäftsführerin der NGG Süd-Ost-Niedersachsen-Harz schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings ... – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Katja Derer.

Es fehlt auch an Nachwuchs


In der Region fehlen mehr als 360 Kräfte in der Hotellerie und Gastronomie, über 300 Jobs warten auf einen Küchen-Profi. Auch Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt NGG-Geschäftsführerin Derer.

Allein für Braunschweig hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 71 offene Stellen registriert. Im Landkreis Goslar gibt es aktuell 198 offene Stellen. In Wolfsburg gibt es 65 unbesetzte Stellen und im Landkreis Gifhorn sind es 39 Stellen, 35 im Landkreis Helmstedt

Höhere Löhne gefordert


In der Gastro-Branche müsse sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Katja Derer klar. Konkret peilt sie dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.

„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht – egal, an welcher Hotelbar, an welcher Rezeption, bei welchem Caterer oder in welchem Biergarten es einen neuen Job gibt: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“

Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt: „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen im Kreis Peine ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Katja Derer.


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