Kulturförderung in Braunschweig: 50.000 Euro für jüdische Geschichte

Die Förderung soll eine breite Beteiligung der städtischen Kulturszene an diesem Projekt der Erinnerungskultur ermöglichen.

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Die städtische Kulturverwaltung fördert im ersten Halbjahr 2026 Projekte, welche eine Ausstellung des Städtischen Museums zur Geschichte des Zentralrats der Juden in Deutschland flankieren. Dazu wird eine Fördersumme von insgesamt 50.000 Euro ausgelobt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor.



Die Förderung soll eine breite Beteiligung der städtischen Kulturszene an diesem Projekt der Erinnerungskultur ermöglichen. Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende, Vereine und Institutionen aus Braunschweig, aber auch aus anderen Regionen sind eingeladen, ihre Projektvorschläge bis zum 30. November 2025 bei der Kulturverwaltung der Stadt Braunschweig einzureichen.

Informationen zur Förderung


Weitere Informationen zur Auslobung, zu den Förderkriterien und zum Bewerbungsverfahren sind unter www.braunschweig.de/kultur/kulturfoerderung verfügbar. Interessierte können sich dort über die genauen Einreichungsmodalitäten informieren und das entsprechende Antragsformular herunterladen.

Ausstellung bis September


Die Ausstellung "Mit eigener Stimme. 75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland" findet von Februar bis September 2026 statt und werde in enger Abstimmung zwischen dem Städtischen Museum und dem Zentralrat als Kooperationspartner entwickelt. Ziel des Projektes sei es, die Verdienste des Zentralrats für die jüdische Gemeinschaft und seine Rolle in der Gesellschaft als Repräsentant und Anwalt der Demokratisierung zu würdigen. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des Zentralrats der Juden in Deutschland sowohl durch die Hervorhebung einzelner Präsidenten und Führungspersönlichkeiten als auch durch die Dokumentation bedeutender öffentlicher Kontroversen und Wendepunkte. Die Themen reichen von juristischen und organisatorischen Fragen der Gründungszeit über die erinnerungspolitischen Diskussionen der 1980er und 1990er Jahre bis hin zu den Reaktionen auf antisemitische Inhalte der documenta fifteen. Der Zentralrat wird dabei als politischer Akteur innerhalb der allgemeinen Demokratiegeschichte der Bundesrepublik hervorgehoben. Die Ausstellung reflektiert unter anderem jüdische Identität und Kultur nach der Schoa. Auf Themeninseln wird gezeigt, wie der Zentralrat in zentralen gesellschaftlichen Bereichen zur Formung und Verteidigung demokratischer Grundwerte eintrat. Der historische Teil der Ausstellung wird von einer Sektion ergänzt, in der zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler Aspekte der angesprochenen Themen verarbeiten.

Förderung für jüdische Geschichte


Mit dem Schwerpunktfördertopf sollen Projekte von Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten gefördert werden, die sich mit Themen wie der jüdischen Identität und Kultur nach der Schoa, der Bewahrung der Erinnerung an die Schoa mit Braunschweiger Bezügen, dem Judentum, Jüdischem Leben in Braunschweig und Deutschland, der Gefährdung von Minderheiten, o.ä. beschäftigen. Implementierungen in das Begleitprogramm der Ausstellung werden nach der Förderentscheidung durch das Städtische Museum in Abstimmung mit der Kulturverwaltung geprüfte Projekte mit antisemitischen Inhalten oder solchen, die Antisemitismus Vorschub leisten könnten, sind ausgeschlossen.