Bokel. Einen besonderen Fund machte ein Grundstückseigentümer in Bokel im Landkreis Gifhorn zwischen Weihnachten und Silvester. Auf seinem Baugrundstück fand er eine unerwartete Menge an Munition, Panzerfäusten und Handgranaten. Außerdem auch Wehrmachtshelme, Gasmasken und ein Pferdeskelett. Im Gespräch mit regionalHeute.de erzählt Johannes Plieth, wie es zu der Entdeckung gekommen ist.
Sein Vater hatte einen Metalldetektor zu Weihnachten bekommen. Dieser sollte auf dem Baugrundstück von Johannes Plieth ausprobiert werden. "Mein Vater hatte mich dann angerufen und gesagt, dass er Helme gefunden hat." Daraufhin sei noch weiter gegraben worden. Knochenreste kamen zum Vorschein. Schnell stellte sich heraus, dass es sich hierbei um ein Pferdeskelett handelte, denn Kopf und Kiefer seien noch relativ gut erhalten gewesen, so Plieth weiter. "Nachdem wir dann aber eine Panzerfaust und eine Handgranate gefunden haben, haben wir aufgehört und Kontakt zur Polizei aufgenommen."
Doch das ganze Ausmaß seines Fundes machte sich erst bemerkbar, nachdem der Kampfmittelbeseitigungsdienst anfing die Stelle weiter auszubuddeln. So seien zwischen 10 und 15 Panzerfäuste, zwei bis drei Gewehre, 15 Handgranaten und um die 200 Schuss Munition gefunden worden, schätzt Plieth. Dazu kamen Wehrmachtshelme und Gasmasken. Im Anschluss habe der Räumdienst die Funde mit nach Munster genommen. Was genau damit geschieht, wisse er nicht.
Auch Frank Lorkowski, Sprecher der Geschäftsführung der GEKA mbH in Munster konnte auf Anfrage von regionalHeute.de keine Auskunft zu dem Fall geben. Grundsätzlich sei es jedoch so, dass Kampfmittel dieser Art zerstört werden. Nur in Einzelfällen werden Funde dieser Art in Museen ausgestellt.
Woher stammen die Sachen?
Ideen über die Herkunft des Fundes gebe es viele. Die plausibelste Erklärung für Plieth sei jedoch diese: Die Waffen wurden dort verscharrt. Um zu verhindern, dass die Briten das Versteck finden, hätte man einfach ein totes Pferd darüber gelegt. So hätte man die Hoffnung gehabt, dass die britischen Soldaten in dem Loch nicht weiter buddeln, sobald sie auf das Pferd gestoßen waren. Diese Geschichte habe man Johannes Plieth erzählt. Ob sie der Wahrheit entspricht oder nicht, werde sich vermutlich nicht mehr rausfinden lassen.
Plieth ist jedoch froh, dass das Ganze ein Ende hat: "Für mich war es erstmal wichtig, dass das alles aus dem Boden raus ist und ich dann mal anfangen kann mein Haus zu bauen."
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