Lagebild vorgestellt: Ransomware bleibt prägende Bedrohung im Netz

Die Bedrohungslage durch Cyberkriminalität ist in Deutschland anhaltend hoch.

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Vorstellung des BKA-Bundeslagebildes Cybercrime 2024 am 03.06.2025
Vorstellung des BKA-Bundeslagebildes Cybercrime 2024 am 03.06.2025 | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Bedrohungslage durch Cyberkriminalität ist in Deutschland anhaltend hoch. Das geht aus dem Bundeslagebild Cybercrime 2024 des Bundeskriminalamts hervor, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.


Demnach wies die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Gesamtjahr 131.391 in Deutschland verübte Cybercrime-Fälle aus. Bei weiteren 201.877 Straftaten handelte es sich um sogenannte Auslandstaten, die vom Ausland oder einem unbekannten Ort aus verübt wurden. Insgesamt war die hohe Bedrohungslage für das Jahr 2024 geprägt von hacktivistischen DDoS-Kampagnen und einer Vielzahl von Ransomware-Angriffen, die teils weitreichende Auswirkungen auf IT-Lieferketten hatten. Dabei wurden sowohl Aktivitäten etablierter Täter als auch neuer Gruppierungen festgestellt.

Die Akteure hinter den DDoS-Angriffen auf Ziele in Deutschland lassen sich vornehmlich in zwei Lager einordnen: pro-russisch oder anti-israelisch. Ziele der im Laufe des Jahres 2024 festgestellten Kampagnen waren primär öffentliche Einrichtungen und Behörden. Ebenso waren Logistikdienstleister und Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes unter den Zielen der ausgeführten DDoS-Angriffe.

Im Jahr 2024 haben bundesweit 950 Unternehmen und Institutionen Ransomware-Fälle bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Das sind besonders schwere Cyberstraftaten, bei denen Kriminelle z.B. Daten kopieren und verschlüsseln, um anschließend ein Lösegeld zu erpressen. Neben finanzstarken Unternehmen stehen auch Einrichtungen und Institutionen mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit im Fokus cyberkrimineller Akteure. Aber auch leicht verwundbare kleine und mittelständische Unternehmen sind stark betroffen.

"Cyberangriffe besitzen ein enormes Schadenspotenzial und sind eine Bedrohung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft", sagte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU). Zudem beobachte man eine zunehmende Ausweitung geopolitischer Konflikte in den digitalen Raum und stelle fest, dass die hybride Bedrohung in Deutschland erkennbar angestiegen sei. "Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen finanziell und politisch motivierten Cyber-Gruppierungen immer mehr", so Dobrindt.

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