Landfleischerei Claus Brennecke: Qualität aus der Region

von Andreas Molau





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Bei der Landfleischerei Brennecke in Liebenburg wird noch traditionell gearbeitet.[/image] In Liebenburg befindet sich die Landfleischerei Brennecke. Dort wird noch selbst geschlachtet und traditionell gearbeitet. Liebenburg befindet sich in einem geografischen Dreieck zwischen Salzgitter-Bad, Schladen und Goslar. Die 8.700-Einwohner-Gemeinde liegt am 210 m hohen Burgberg. In dem den idyllisch gelegenen Ort erzählen alte Bauernhäuser ihre Geschichten. Das klingt erst einmal nicht gerade spektakulär. Und doch ist hier ein kulinarisches Highlight der 38er-Region: die Landfleischerei Claus Brennecke. Slow Food Braunschweig lud am 15. März zu einer Exkursion ein. Und die acht Interessierten staunten nicht schlecht, was sich dort an Köstlichkeiten für den Gaumen auftut. Der Betrieb ist in jeder Hinsicht eine Besonderheit. Das fängt bereits bei der herzlichen und kompetenten Führung an. Frauke Rettberg ist Medizinisch-technische-Laboratoriumsassistentin für Mikrobiologie und unter anderem für die Hygiene zuständig. Die gebürtige Ostfriesin erzählt eine schier unglaubliche Geschichte. Diese zeigt, dass man über Dinge, die einem nicht passen klagen kann. Oder man macht sie besser. Aber von vorn. Hygienebeauftragte gehören wohl nicht zu der personellen Erstausstattung eines normalen Fleischers. Dass das in Liebenburg anders ist, liegt daran, dass in dem Traditionsbetrieb noch oder vielmehr wieder selbst geschlachtet wird. Wenn es um Wurstwaren geht, dann ist der Name Brennecke keine unbekannte Größe. Allerdings sucht man ihn weniger in den Spezialitätenabteilungen der Region, sondern beim Discounter. Claus Brennecke hatte in den 90er Jahren keine Lust mehr auf diese Art von Massenbetrieb. Deshalb fing er 1999 mit zwei Mann von vorn an. So, wie der Betrieb 1848 vermutlich einmal begonnen hatte, nämlich als Handwerksbetrieb, der das Umfeld mit guten Produkten für den täglichen Bedarf versorgt. Man beliefere inzwischen in einem Radius vom ca. 30 km, berichtet Rettberg. Regionalität ist bei Claus Brennecke nicht nur ein Schlagwort, sondern Herzensangelegenheit.

Bei Claus Brennecke gibt es ein stimmiges regionales Konzept

Das fängt bei der Grundlage an. Die Schweine etwa stammen aus dem nahegelegenen Vienenburg von Landwirt Gero Krumme. Die Slow-Food-Exkursion führt auch zu diesem sympathischen Vienenburger, der ganz offen auf die Verbraucher zugeht. Sein Tierhaltungskonzept ist nicht Bio im zertifizierten Sinn, aber vernünftig: Keine Spaltenböden, genug Platz, keine Antibiotika, Futter vor allem aus eigener Produktion. Und vor allem gibt es in dieser Kooperationsgemeinschaft, für die fairer Handel und Preise selbstverständlich sind. Lange Tiertransporte sind durch die lokale Partnerschaft nicht nötig. Wenn die Tiere zur Schlachtreife gelangt sind, werden sie jeden Montag nach Liebenburg transportiert, dort geschlachtet und gleich weiterverarbeitet. »Alles, was hier hinter der Theke an Fleischprodukten liegt, ist beste regionale Qualität«, garantiert Claus Brennecke. Frauke Rettberg sorgt auch dafür, dass die Flut von EU-Verordnungen peinlich eingehalten wird. Bei dem notwendigen bürokratischen Aufwand wundert man sich nicht, dass es nur noch so wenige Betriebe gibt, die traditionell Wurstwaren herstellen. Das Ergebnis spricht für sich: Ob Braunschweiger Mettwurst oder fein geräucherter Rotwurst. Was da aus Liebenburg auf den Tisch kommt, ist ein Gedicht. Der höhere Preis im Gegensatz zur Fabrikware erinnert daran, dass es sich bei Fleisch und Wurst um Produkte handelt, die man mit Bedacht genießen sollte. Lieber weniger in der Frequenz als weniger Qualität. Und Qualität wird an der Lewer Straße 12 in Liebenburg großgeschrieben. Landfleischerei Claus Brennecke http://www.clausbrennecke.de/ Lewer Straße 12 38704 Liebenburg Telefon:05346 1330


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