Landkreis muss weiterhin Flüchtlinge aufnehmen

Laut Zuteilungsschhlüssel des Landes, müssen auch in diesem Jahr Geflüchtet aufgenommen werden - wenn auch deutlich weniger, als noch vor fünf Jahren.

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Symbolfoto/Archiv
Symbolfoto/Archiv | Foto: Martina Hesse)

Landkreis. Vor gut fünf Jahren bot auch der Landkreis Wolfenbüttel vielen Flüchtlingen Schutz und Unterkunft, die aufgrund der Kriegslage aus ihrer Heimat flüchteten. Laut einer Auswertung des Landkreises Wolfenbüttel sei seitdem die Zahl der Flüchtlinge stark zurückgegangen. Nach wie vor sei der Landkreis aber verpflichtet, auch weiterhin Geflüchtete aufzunehmen.


So müsse laut einer Auswertung, die im Kreis-Sozialausschuss vorgestellt wurde, auch in diesem Jahr mit weiteren Zuweisungen von Asylsuchenden und Flüchtlingen auf die Gemeinden durch das Land Niedersachsen gerechnet werden, erklärte Rüdiger Lehmann, Kreisamtsleiter Ordnung und Verbraucherschutz. Laut Zuteilungsquote müsse der Landkreis bis zum Herbst 243 weitere Flüchtlinge aufnehmen, 106 wurden bereits zugewiesen, bliebe eine Restquote von 167. Die Unterbringung sei laut Lehman kein Problem. Eine Ermittlung des freien Wohnraums für Geflüchtete habe ergeben, dass genügend Unterbringungsplätze vorhanden seien.

Zahl der Flüchtlinge im Landkreis stark zurückgegangen


Mit 1.880 Flüchtlingen im März und 1.857 im Juni 2016 erreichte die Flüchtlingskrise im Landkreis Wolfenbüttel ihren Höchststand, berichtete Lehmann. Zuvor, zwischen September und Dezember 2015, war bereits ein deutlicher Anstieg zu merken. Nun, fünf Jahre später, sei der Anteil an geflüchteten Menschen im Landkreis deutlich zurückgegangen. Stand 31. Dezember 2020 gibt es noch 705 Asylsuchende und Geduldete im Landkreis Wolfenbüttel. Davon stamme, wie bereits zu Beginn der Flüchtlingskrise, der Großteil der Menschen aus Syrien. Festzustellen sei laut Lehmanns Bericht auch, dass das Alter der meisten Geflüchteten, die im Landkreis aufgenommen wurden, zwischen 19 und 45 Jahren lag und auch noch heute liegt. Von 705 Flüchtlingen gehören mehr als 400 dieser Altersgruppe an. Gefolgt von Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 18 Jahren (216). Nur wenige der Menschen, die im Landkreis aufgenommen wurden, seien älter als 45. Zu beobachten sei außerdem, dass der größte Teil - 462 - männlich ist.

Nach wie vor seien die Geflüchteten in den sieben Gemeinden und Samtgemeinden im Landkreis, beziehungsweise der Stadt Wolfenbüttel untergebracht. Wovon der Großteil mit 208 in der Stadt lebe. 119 sind aktuell in der Samtgemeinde Elm-Asse untergebracht, 84 in der Samtgemeinde Sickte, 72 in der Samtgemeinde Baddeckenstedt, 65 in der Gemeinde Schladen‐Werla, 56 in der Gemeinde Cremlingen und 29 in der Samtgemeinde Oderwald.

Nachnutzung ungewiss


In den Jahren 2015 und 2016 musste der Landkreis eine Vielzahl geflüchteter Menschen unterbringen. Dazu wurde eigens in der Stadt Wolfenbüttel eine zentrale Unterbringung aus Containern geschaffen. Nachdem die Flüchtlingswelle abebbte und nach einem Brand in der Unterkunft Okeraue stehen die Container nun schon eine Weile leer. Für dieses Jahr war eigentlich bereits der Rückbau oder eine Nachnutzung geplant. Bisher steht aber nicht fest, was nun passieren soll. Gespräche mit der Stadt über die Nachnutzung oder darüber, ob die Container abgerissen werden sollen, sollen im Juni stattfinden, teilt der Landkreis auf Nachfrage mit.


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