Helmstedt. Zum Weihnachtsfest blickt Helmstedts Landrat Gerhard Radeck noch einmal auf das zurückliegende Jahr. Außerdem wirft der Landrat einen Blick auf das Jahr 2025. Seine Weihnachtsgrüße stellt der Landkreis Helmstedt zur Verfügung.
Die Weihnachtsgrüße von Gerhard Radeck veröffentlichen wir nachstehend unkommentiert und ungekürzt.
Weihnachtsgrüße von Landrat Gerhard Radeck
"Liebe Bürgerinnen und Bürger,
das Jahr 2024 neigt sich dem Ende und in den ruhigeren Tagen rund um den Jahreswechsel blicken wir auf erfreuliche, spannende, aber auch traurige Ereignisse dieses Jahres zurück.
Start mit Hochwasser
Begonnen hat alles um die Weihnachtsfeiertage im vergangenen Jahr mit einem Hochwasser, das viele von Ihnen stark betroffen und geschädigt hat. Ich bin froh, dass keine Menschenleben gefährdet wurden und bedanke mich noch einmal für die große Hilfsbereitschaft in den betroffenen Ortschaften, bei den Feuerwehren und Rettungsdiensten wie auch dem THW für die schnelle und wirksame Hilfe, die Schlimmeres verhindert hat. Lassen Sie uns bei allem Unglück diesen Zusammenhalt der Zivilgesellschaft bewahren und ihn als etwas sehr Positives sehen, auf das wir im Landkreis Helmstedt stolz sein können!
Das Jahr 2024 hielt viele weitere, große und kleine Herausforderungen und Themen für uns alle bereit: Das Juleum verlor seine Turmspitze – bekam sie zurück und erstrahlt bald in neuem, alten Glanz. In mehreren bewegenden Veranstaltungen haben wir dem Mauerfall vor 35 Jahren gedacht. Das Kreisentwicklungskonzept zur künftigen Ausrichtung des Landkreises hat wichtige Hürden genommen, gerade hat der Kreistag dazu die nächste grundlegende Entscheidung getroffen. Die zunehmende Population des streng geschützten Wolfes stellte in den letzten Wochen und Monaten vor allem Tierhaltende vor große Herausforderungen. Wir werden als Landkreis weiter dafür eintreten, dem Wolf Grenzen zu setzen, um ein Zusammenleben zu ermöglichen. Erste Schritte dazu sind auf europäischer Ebene getan worden, was ich ausdrücklich begrüße.
Finanzen bereiten Sorgen
Sorgen bereitet uns die Entwicklung der Kreisfinanzen. Nach Jahren erfolgreicher Konsolidierung, in denen positive Jahresabschlüsse präsentiert werden konnten, ist für 2025 ein Fehlbetrag von rund 60 Millionen Euro zu erwarten. Die vielfältigen Aufgaben, die die Kreisverwaltung im Auftrag von Bund und Land für Sie erfüllt, sind auf Dauer so nicht zu bewältigen. Deshalb werden wir nach dem Beschluss des Kreistags auf eine bessere finanzielle Ausstattung des Landes klagen.
Mir ist dabei wichtig zu betonen, dass es hier nicht um Wahlkampf oder den üblichen politischen Streit zwischen Parteien geht. Als Kreisverwaltung erfüllen wir Aufgaben im Sinne unserer hier lebenden Bürgerinnen und Bürger: Ausreichende Kinderbetreuung, moderne Schulen, eine funktionierende Müllabfuhr, Hilfe in sozialen Notlagen, funktionierende Straßen, ein gutes Sport-, Kultur- und Freizeitangebot und vieles mehr: Das alles tun wir nicht nur auf Geheiß von Regierungen, sondern aus Überzeugung und mit Engagement.
Bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen
Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das oft mehr als nur ein Job, wofür ich an dieser Stelle auch einmal herzlich danke!
Wir treten deshalb für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen ein, damit wir eine gerechtere Verteilung der in Bund und Ländern vorhandenen Steuermittel zu Gunsten unseres Landkreises erreichen. Steuermittel, die Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, auch dafür aufbringen, dass Sie hier im Landkreis Helmstedt ein gutes Leben führen können. Dies gilt umso mehr, als unsere Region durch die wirtschaftlichen Probleme unter anderem in der Automobilbranche besonders betroffen ist und wohl auch im kommenden Jahr sein wird.
Der Ausblick auf die vor uns liegenden zwölf Monate verspricht, dass auch 2025 ein spannendes Jahr werden wird: Derzeit bereiten sich alle Kommunen auf eine vorgezogene Bundestagswahl vor, die die Mitarbeitenden im Landkreis und in den Gemeindeverwaltungen hervorragend organisieren und abwickeln werden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die deswegen auch über den Jahreswechsel fleißig sein werden. Schon jetzt geht mein Appell an Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger: Nutzen Sie Ihr wichtigstes Recht in einer Demokratie: Gehen Sie wählen!
Feste und Feiern stehen an
Das Jahr wird weitere Ereignisse für uns alle bereithalten: Wir feiern als Mitgastgeber im September das Drömlingsfest gemeinsam mit vielen Vereinen und Institutionen bei unseren Nachbarn in Wolfsburg. Kurz darauf begehen wir das Jubiläum „35 Jahre Deutsche Einheit“: Mindestens eine ganze Generation kennt bereits die innerdeutsche Grenze nicht mehr aus eigenem Erleben – welche Freude!
Liebe Bürgerinnen und Bürger, freuen wir uns auf das Kommende! Das ist mein Wunsch für uns alle und Kern der Weihnachtsbotschaft, die wir in diesen Tagen wieder hören werden und die für alle Menschen egal welchen Glaubens gilt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien und Freunden eine gute Zeit über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel, für einen guten Start in ein frohes neues Jahr 2025. Ihr Gerhard Radeck, Landrat."
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