Landwirte der Region protestierten vor MAN in Salzgitter

Anlass war ein geplanter Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies. Beide kamen aber nicht.

von


Die Landwirte aus der Region hätten gerne mit den Ministern gesprochen.
Die Landwirte aus der Region hätten gerne mit den Ministern gesprochen. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Am heutigen Mittwoch wurde in Watenstedt der symbolische Spatenstich für den nächsten Bauabschnitt für das neue Logistikzentrum von MAN Truck & Bus gesetzt. Zu diesem Ereignis hatten sich auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies angekündigt. Etwa 20 Landwirte aus der Region nahmen dies wiederum zum Anlass, nach Salzgitter zu kommen, um mit den Ministern zu sprechen.



Man habe über Kollegen und Mitarbeiter des Werks von dem geplanten Besuch erfahren und spontan über eine WhatsApp-Gruppe den Protest organisiert", berichtete Jörg Schrieber, Landwirt aus Lehre, vor Ort. Eigentlich habe man Habeck und Lies zum Gespräch bitten wollen, um drauf zu drängen auch mal wieder die Anliegen der Landwirte in die Wirtschaft einfließen zu lassen. Allerdings hätten beide den Termin abgesagt. Nach Kenntnis von Jörg Schrieber sei Olaf Lies erkrankt und Robert Habeck sei im Bundestag in Berlin gebunden.

"Rote Gebiete" als Problem


Mit Olaf Lies hätte man auch über die großen "roten Gebiete" diskutieren wollen, auf denen aufgrund der hohen Nitratbelastung nicht mehr so viel gedüngt werden darf und was Lies in seiner vorherigen Funktion als Umweltminister zu verantworten habe. Das führe dazu, dass man kaum mehr in der Lage sei, die regionalen Mühlen mit Getreide zu versorgen, damit diese das Mehl für "unser täglich Brot" produzieren können, so Schrieber. Zu Gesprächen kam es allerdings nicht. Ein anreisender Staatssekretär habe das Gespräch verweigert.

Auf einem Plakat wird die Ampel als
Auf einem Plakat wird die Ampel als "Lügner, Heuchler, Volksverräter" bezeichnet. Foto: Rudolf Karliczek


Man wolle den Protest an neuralgischen Punkten immer wieder fortsetzen, kündigte Schrieber an. Auch mal ganz unvermutet, wie etwa die Blockade von Autobahnzufahrten am heutigen Mittwoch. Man wolle nicht so radikal sein wie die Franzosen, aber dennoch den eigenen Forderungen Nachdruck verleihen. Allerdings wolle man auch fachlich argumentieren und nicht nur hupen und Trecker fahren.


mehr News aus der Region