Braunschweig. Prof. Emmanuelle Charpentier, Abteilungsleiterin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover, wurde am Donnerstag mit dem Leibniz-Preis 2016 ausgezeichnet. Sie erhält den Preis für ihre bahnbrechenden Arbeiten am CRISPR-Cas9-System.
Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte am Donnerstag in Bonn drei Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2016 zu. Alle zehn Ausgezeichneten erhalten ein Preisgeld von jeweils 2,5 Millionen Euro für kommende Forschungsarbeiten heißt es in einem Bericht des HZI. Verliehen werden die Leibniz-Preise 2016 am 1. März in Berlin. "Der Nominierungsausschuss konnte in diesem Jahr für die bis zu zehn zu vergebenden Preise aus einer ganzen Reihe von vorgeschlagenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auswählen", sagte DFG-Präsident Professor Dr. Peter Strohschneider im Hauptausschuss. "Von den herausragenden Kandidatinnen und Kandidaten, die besonders intensiv diskutiert wurden, hat der Ausschuss jene zehn ausgewählt, von denen er sich durch die zusätzliche Förderung in besonderer Weise eine weitere Steigerung ihrer wissenschaftlichen Leistungen verspricht.", erklärte er weiter.
Würdigung für Arbeit am CRISPR-Cas9-System
"Wir gratulieren Emmanuelle Charpentier ganz herzlich zur Auszeichnung mit dem wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis als Würdigung ihrer bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeiten am CRISPR-Cas9-Systems", sagt Professor Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI. "Das CRISPR-Cas9-System hat das Potential, neue Wege in der Medizin zu gehen und neuartige therapeutische Ansätze für Menschen mit schwerwiegenden Krankheiten zu entwickeln. Wir sind sehr stolz darauf, eine so exzellente Forscherin wie Emmanuelle Charpentier nach Deutschland ans HZI geholt zu haben und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit ihr am Max-Plank-Institut Berlin."
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Über Emmanuelle Charpentier
Emmanuelle Charpentier studierte Mikrobiologie, Genetik und Biochemie in Paris und wurde am Pasteur-Institut promoviert. Nach Stationen in den USA, Österreich und Schweden kam sie 2013 im Rahmen einer Humboldt-Professur nach Deutschland und forschte hier zunächst am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit dem 1. Oktober 2015 ist sie Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie. Sie forscht noch bis Ende 2015 am HZI und wird dem Zentrum durch Kooperationen verbunden bleiben.
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