Berlin. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat sich für den Einsatz von aus Pflanzenölen gewonnenen Kraftstoffen in der Landwirtschaft ausgesprochen. "Wenn wir die für die Landwirtschaft reservieren können und dort einsetzen können, dann halte ich das auch als Umweltministerin für eine sinnvolle Lösung", sagte die Grünen-Politikerin dem ARD-Hauptstadtstudio.
Lemke würde damit zumindest in Teilen von ihrem Plan abrücken, Biokraftstoffe schrittweise bis 2030 verbieten zu wollen. An einem Verbot für Pkw scheint sie aber festzuhalten. So sei es nicht sinnvoll, dafür auf begrenzter Ackerfläche in großem Umfang Treibstoffe herzustellen. "Das ist nicht effizient, das ist nicht gut für die Natur", erklärte Lemke.
Zuvor hatte sich bereits Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) für den Einsatz von Biodiesel in der Landwirtschaft ausgesprochen. Allerdings zeigte er sich zuletzt noch eher zurückhaltend, ob die dazu laufenden Gespräche mit dem Bundesumweltministerium zu einer Einigung führen könnten. Auch Lemke will sich zu einem genauen Fahrplan nicht äußern. "Hier liegt der Teufel im Detail, wie eine solche Reservierung für den Landwirtschaftssektor oder eben auch für Wasserfahrzeuge gelingen kann", sagte sie.
Die Umweltministerin kann sich auch steuerliche Erleichterungen oder gar eine komplette Steuerbefreiung für Pflanzenkraftstoffe in der Landwirtschaft vorstellen. Dies wäre für Landwirte ein zusätzlicher Anreiz zur Umrüstung ihrer Fahrzeuge, denn nicht alle Motoren sind für einen reinen Biodieselbetrieb geeignet.
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