Region. Wer am Ende alle Kinderspiele überlebt, bekommt einen Batzen Geld. So jedenfalls in der fiktiven Geschichte der koreanischen Netflix-Erfolgsserie "Squid Game". Ganz so dramatisch spielt es sich in der Realität nicht ab, aber dennoch werden die brutalen Spielvarianten wie "Tauziehen" oder "Murmelspiel" von Kindern in die Wirklichkeit übernommen. Experten warnen vor solchen Spielen und Serien. Alles Panikmache oder berechtigte Sorge? Die Reaktionen unserer Leser sind unterschiedlich.
Hierzulande sei es noch nicht zu brutalen Szenen auf Schulhöfen gekommen, die in Verbindung mit der Serie stehen, sagen Polizei und Deutscher Lehrerverband. Die Befürchtung liege laut Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, auch gar nicht so sehr in der Nachahmung von Serien oder Spielen, sondern vielmehr in den psychischen Folgen. Der ehemalige Gymnasiallehrer sieht die Verantwortung auch nicht allein bei den Eltern. "Der Appell an Eltern, ihre minderjährigen Kinder diese Serie nicht schauen zu lassen, geht deshalb an der Lebenswirklichkeit vorbei", so Meidinger.
Eltern tragen Verantwortung
Die regionalHeue.de-Leser sind da anderer Meinung: Sie sehen ganz klar die Eltern in der Pflicht, Kindern den Zugang zu nicht altersgerechten Serien und Spielen nicht zu ermöglichen. Jugendschutzpin, geschützte Zugänge für Kinder und Jugendliche und natürlich die eigene Verantwortungspflicht der Eltern, sollten das Schauen solcher Serien unmöglich machen. Und sie berichten in der Tat von Fällen an Schulen der Region.
"Also das Problem liegt ganz klar bei den Eltern! Meine Tochter hat auch Netflix in ihrem Zimmer allerdings nur einen Kinderzugriff! Zumal die Serie auch mit dem Jugendcode geschützt ist, das heißt, die Eltern müssen diesen ja rausgegeben haben! Die Eltern interessiert einfach nicht mehr was die Kinder machen, Hauptsache die Kinder sind ruhig"
"Dann sind aber die Eltern schuld wenn sie da keinen Jugendschutz einschalten. Jemanden anders als Buhmann hinstellen ist eben einfach"
Panikmache oder ernsthaftes Problem?
Wo die Grenzen der Eltern gezogen werden, liegt offenbar auch an der eigenen Sichtweise auf die Dinge. Auch das machen die Kommentare deutlich. Während die einen die Serie und die Auswirkungen auf Kinder als harmlos ansehen, finden andere "Squid Game" und ähnliche Filme grenzwertig und schädlich für die junge Psyche. Dabei kommt auch die Frage auf, ob Eltern ihre Kinder ausreichend einschätzen können, oder ob es pure Nachlässigkeit ist, dass der Zugriff gestattet wird.
"Ich denke eher, das es vielen Eltern egal ist was die Kids gucken und die Kinder einfach machen lassen"
Ein altes Thema
Generell zeichnet sich in den Meinungen aber ab, dass das Thema schon so alt ist wie Gewaltfilme und -spiele selbst. Jedes neue Konsolenspiel und jeder neue Film kann eben auch Gefahren mit sich bringen. Oder um es mit einem abschließenden Kommentar zu sagen:
"Andererseits durfte ich als 7-8-Jähriger auch damals nicht "Gremlins" schauen, weil ab 12 und ich hab's trotzdem heimlich geschaut und überlebt"
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