Wolfenbüttel. In einer Sonderführung am Dienstag, den 5. September, um 15.30 Uhr führt Helmut Berthold, Leiter der Lessing-Akademie e.V., durch die Tafelausstellung der Arbeitsstelle für Lessing Rezeption, Kamenz. Er berichtet über Reisehintergründe und -alltag Lessings und Wincklers, die überlieferten Reisespuren sowie die mögliche Weiterführung ihrer früh abgebrochenen Reise.
Im Mai 1756 brechen Lessing und der Leipziger Kaufmannssohn Christian Gottfried Winckler (1734–1784) zu einer auf mehrere Jahre geplanten Europareise durch England, Frankreich und Italien auf. Doch führt die Reise über Hamburg nur nach Amsterdam. Mit der Nachricht, dass Friedrich II. Kursachsen besetzt und preußische Truppen auch in Leipzig stehen, unterbricht man die Tour und findet sich Ende September in Leipzig wieder.
Nur wenige Zeugnisse beleuchten die kurze Reise, doch vor dem Hintergrund der Reisekultur des 18. Jahrhunderts werden manche Spuren sichtbar.
Die Ausstellung ist noch bis zum 26. September 2017 im Lessinghause zu sehen.
Lessings große Reise - Eine Spurensuche
Bild: Montage mit Flusslandschaft mit Segelbooten und einer Trekschute. Salomon van Ruysdael, 1660, Mauritshuis, Den Haag.