Liebe zum Detail bei der Denkmalpflege


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Rund 1.700 Baudenkmäler gibt es in Braunschweig. Seit 2002 fördern die Stadt Braunschweig und die Richard Borek Stiftung gemäß einer Vereinbarung Sanierungen an denkmalgeschützten Bauwerken privater und kirchlicher Eigentümer. Der Bericht über Zuschüsse zur Pflege des baulichen Kulturgutes des Referats Stadtbild und Denkmalpflege in den Jahren 2012/13, der jetzt erschienen ist und als Anlage beiliegt, dokumentiert die Förderung von Sanierungsarbeiten an Denkmälern. 

Dabei handelt es sich um denkmalgeschützte Gebäude in privater oder kirchlicher Hand. Die Eigentümer haben sich zu einer Sanierung entschlossen und beantragen bei der Stadt dafür eine Förderung. Jährlich stehen dafür 76.500 Euro zur Verfügung, 51.000 Euro von der Stadt Braunschweig und 25.500 Euro von der Richard Borek Stiftung. 2014 ist die Vereinbarung, die jeweils für sechs Jahre geschlossen wird, zum dritten Mal bis 2019 verlängert worden. Insgesamt wurden in 2012 und 2013 44 Maßnahmen gefördert. Mit Abbildungen ist der Zustand vor und nach den Restaurierungsarbeiten im Bericht illustriert. Im Fokus standen dabei oft Detailarbeiten, wie etwa die Aufarbeitung von Fenstern oder Fassaden. Nicht immer ist deshalb auf den ersten Blick erkennbar, was saniert wurde. Die detailgetreuen Veränderungen bzw. Wiederherstellungen sind aber von Bedeutung für die Gesamtwirkung des Baudenkmals. „Die Sanierungsmaßnahmen dienen der Bestandserhaltung, beispielsweise indem Fenster oder Fassaden denkmalgerecht erneuert werden“, erklärt Klaus Hornung, Referatsleiter Stadtbild und Denkmalpflege. „Für die Eigentümer bedeutet diese denkmalgerechte Restaurierung aber oftmals erhebliche Mehrkosten.“

Die Förderung durch die Stadt Braunschweig und die Richard Borek Stiftung zielt auf diese Mehrkosten. Grundlage dafür ist eine gemeinsam aufgestellte Liste mit Baudenkmälern, die im Fortbestand gefährdet sind. Diese sind je nach Denkmalbedeutung in vier Kategorien unterteilt, die in unterschiedlicher Höhe gefördert werden können. Es sind allerdings auf Antrag auch Förderungen von Arbeiten an Baudenkmälern außerhalb dieser Liste möglich. So konnten von 2002 an – seit Beginn der Fördervereinbarung zwischen Richard Borek Stiftung und der Stadt Braunschweig – bis 2013 bereits 240 Maßnahmen an denkmalgeschützten Bauten und Anlagen finanziell unterstützt werden mit einem Gesamtfördervolumen von rund 920.000 Euro. Diesen Zuschüssen stehen dabei private Investitionen der Denkmaleigentümer in Höhe von etwa 10,3 Millionen Euro gegenüber. „Daher sind das gut angelegte, ertragreiche Fördermittel“ erläutert Hornung.

„Mit der Förderung honorieren wir das Engagement der Eigentümer und schaffen Anreize. Denkmalschutz ist ein öffentlicher Belang. Davon profitieren wir als Stadtgesellschaft, indem wir Baukultur fördern und erhalten und damit die Attraktivität unserer Stadt für die Bürgerinnen und Bürger, aber insbesondere auch für Touristen, weiter steigern“, so Hornung weiter. Das Referat Stadtbild und Denkmalschutz unterstützt die Eigentümer mit Beratungen und informiert über die Fördermöglichkeiten.