Goslar/Salzgitter/Wolfenbüttel. Als erste Partei im Wahlkreis Salzgitter/Wolfenbüttel/Vorharz hat die Partei DIE LINKE am Montagabend im Gewerkschaftshaus in Salzgitter-Lebenstedt ihren Bundestagskandidaten aufgestellt. Der Wolfenbütteler Bundestagsabgeordnete Victor Perli (38) erhielt für seine Kandidatur die einstimmige Unterstützung der Parteibasis.
Perli wurde 2017 erstmals in den Bundestag gewählt und ist der einzige amtierende Bundestagsabgeordnete aus dem hiesigen Wahlkreis. Er setze sich für soziale Gerechtigkeit ein und kontrolliert im Haushaltsausschuss die Finanzen der Bundesregierung. Ein Erfolg sei laut Perli die von ihm gemeinsam mit dem Oberbürgermeister von Salzgitter, Frank Klingebiel, erreichte Bundesförderung von knapp 2 Millionen Euro für das Stadtbad in Salzgitter.
Perli kritisierte in seiner Bewerbungsrede die Politik der Großen Koalition. Diese habe in ihrer Amtszeit die soziale Spaltung im Land vergrößert. Der Niedriglohnsektor und wachsende Altersarmut seien zentrale Probleme. Die Corona-Krise verschärfe die soziale Situation. Tausende Beschäftigte würden im Wahlkreis um ihren Arbeitsplatz bangen, weil Unternehmen ihre Produktionsstandorte ins Ausland verlagern wollten. „Ein Beispiel ist MAN. Hier wird die Corona-Krise als Vorwand genutzt, um die eigenen Profite zu maximieren. Das ist völlig inakzeptabel. Unternehmen, die trotz großzügiger Staatshilfen, ihre Produktion ins Ausland verlagern, müssen die staatliche Unterstützung zurückzahlen“, forderte Perli. Mit Blick auf die Region kritisiert er zudem die schleppenden Arbeiten des Bundes bei der Weddeler Schleife und beim maroden Atommülllager Asse II. Perli sei zudem Gegner des geplanten Endlagers Schacht Konrad, wie die Linken in ihrer Presseerklärung deutlich machen.
Der Wahlkreis Salzgitter/Wolfenbüttel/Vorharz ist der einzige in Westdeutschland, der derzeit nur von einem LINKEN vertreten wird. Sigmar Gabriel hatte seit Mandat vor einem Jahr niederlegt.
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