Linke und Piraten sehen Verbesserungsbedarf im Bürgermuseum

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Die Gruppe Linke/Piraten im Rat möchte einige Änderungen im Bürgermuseum erwirken. Foto: Nick Wenkel
Die Gruppe Linke/Piraten im Rat möchte einige Änderungen im Bürgermuseum erwirken. Foto: Nick Wenkel | Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Mit einem Antrag möchte die Gruppe Linke/Piraten im Rat der Stadt einige Änderungen im Bürgermuseum bewirken. Laut Antrag seien inhaltliche Ergänzungen und Veränderungen in der Ausstellung des „Bürger Museums“ in der ehemaligen Jahnturnhalle erforderlich.


Im Kulturausschuss der Stadt soll am 15. Juni über den Antrag beraten werden. Die Gruppe Linke/Piraten schlägt unter anderem vor, dass derSchaukasten, in dem der Reisepass der Familie Kirchheimer gemeinsam mit Dokumenten deutscher Ostflüchtlinge/Umsiedler ausgestellt wird, aufgelöst wird. Außerdem sollen Dokumente zur rassischen Verfolgung im deutschen Faschismus und zur Flucht und Zwangsumsiedlung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten getrennt ausgestellt werden. Wie genau die Umgestaltung vorgenommen wird, soll der Museumsleitung überlassen werden.Weiter soll der 1933 ermordete Kommunist und Widerstandskämpfer Fritz Fischer genau wie der deutschnationale Lehrer Werner Schrader eine Tafel mit Bild im selben Bereich erhalten. Eine Tafel mit einem kurzen Abriss über Fischers Wirken und Leben sollebenfalls angebracht werden.



Im Bereich zu den Vereinen soll eine Informationstafel zu Samuel Spier angebracht werden, der als Lehrer maßgeblich an der Begründung der deutschen Sozialdemokratie beteiligt war.Der Titel des Abteilung zur Nachkriegszeit soll geändert werden und zukünftig „Kontinuitäten und Neuanfänge“ lauten, fordert die Gruppe. Das Objekt zur Visualisierung der Konditorenschule Lambrecht soll um einen Hinweis auf das 1788 gegründete Café Lambrecht ergänzt werden, welches in den dreißiger Jahren vom Bruder des Schulgründers geführt wurde.

Kritik an Inhalten


Als Grund für ihren Vorschlag gibt die Gruppe Linke und Piraten an, dass sowohl Ausschussmitglieder, als auchBürger und politische Parteien vermehrt Kritik an bestimmten Inhalten des Bürger Museums äußerten. Grob umrissen hätten sich laut Linke dabei zwei Hauptkritikpunkte ergeben. Zum einen sei bemängelt worden, dass die Geschichte der Arbeiterbewegung, ja überhaupt die Darstellung des Lebens einfacher Menschen, zu kurz komme, zum anderen sei insbesondere die Darstellung der Zeit des Nationalsozialismus als nicht rundum gelungen empfunden worden.

DerAntrag soll ein Beitrag zu einem konstruktiven Umgang mit der Kritik sein und die Funktion des Ausschusses als beratendes Gremium praktisch machen. Alle Maßnahmen seien relativ schnell umsetzbar und würden die Ausstellung an den sensiblen Punkten verbessern und erweitern, so die Gruppe Linke/Piraten.


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