Wilhelmshaven. Die Kosten für schwimmende LNG-Terminals, über die Flüssigerdgas nach Deutschland geliefert werden kann, sind womöglich deutlich höher als bislang bekannt. Insgesamt könnten sie bei rund zehn Milliarden Euro liegen, berichtet der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) soll die Zahl auf Nachfrage bestätigt haben. Das sei die "maximale Gesamtsumme der voraussichtlichen Kosten, die nach gegenwärtiger Schätzung insgesamt in den Jahren 2022 bis 2038 anfallen können", teilte das Ministerium mit. Im Frühjahr war zunächst mit rund 2,9 Milliarden Euro kalkuliert worden, die im Haushalt bereitgestellt worden waren. Dann kamen neue schwimmende Terminals hinzu, Laufzeiten von Charterverträgen waren länger als geplant, weitere Kosten stiegen.
Vor einigen Wochen nannte das BMWK auf Anfrage eine Summe von rund 6,5 Milliarden Euro, auf die sich die Ausgaben erhöht hätten, sowie weitere noch nicht zu beziffernde Kosten. Diese Zahlen waren bei Fachleuten auf Skepsis gestoßen. Tatsächlich handelt es sich dabei nur um die Summe im Bundeshaushalt 2022. Im Bundeshaushalt für 2023 sind zusätzliche Gelder bereitgestellt.
Die Haushaltstitel für beide Jahre lassen sich nicht einfach addieren, weil manche Summen sich teilweise überschneiden. Aber sie ergeben nach Angaben des Ministeriums jene rund zehn Milliarden Euro maximale Gesamtkosten nach derzeitigem Stand. Schwimmende Flüssigerdgasterminals spielen eine wichtige Rolle in den Plänen der Bundesregierung, um künftig Deutschlands Bedarf an Gas zu decken. Sie bestehen im Grunde aus Schiffen plus Infrastruktur an Land und lassen sich schneller in Betrieb nehmen als stationäre Terminals.
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