Braunschweig. M wie McDonald’s – M wie Mindestlohn? Wenn es nach den Arbeitgebern geht, bleiben Beschäftigte der Restaurant-Kette in der Region beim Verdienst weiter an der unteren Grenze. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit.
Der Grund: Der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), zu dem auch Marken wie Burger King oder Nordsee gehören, sperre sich in der laufenden Tarifrunde weiterhin gegen ein kräftigeres Lohn-Plus, heißt es weiter. Die NGG Süd-Ost-Niedersachsen spricht bei den bisherigen Lohn-Angeboten von einer „Rolle rückwärts“. Die Beschäftigten hätten mehr verdient als den Mindestlohn. Sollten die Arbeitgeber nicht spürbar nachlegen, werde es einen „heißen Advent“ geben, so die Gewerkschaft. Geplant seien betriebliche Aktionen und Demonstrationen in verschiedenen Städten.
"Das ist ein Schlag ins Gesicht"
Bundesweit zählen die im BdS zusammengeschlossenen Franchise-Unternehmen mehr als 100.000 Beschäftigte in 2.700 Restaurants und Cafés. Von einem neuen Tarifvertrag würden neben den Mitarbeitern der beiden großen Fastfood-Ketten McDonald’s und Burger King auch Beschäftigte bei Starbucks, KFC, Vapiano und Tank & Rast profitieren, so die NGG. Für sie hätten die Arbeitgeber zuletzt einen Stundenlohn von 8,84 Euro in der ersten und 8,89 Euro in der zweiten Lohngruppe geboten, berichtet Manfred Tessmann von der NGG Süd-Ost-Niedersachsen. "Das ist ein Schlag ins Gesicht aller heimischen Beschäftigten. Denn schon per Gesetz würden sie letztlich dasselbe verdienen."
Die NGG fordert ein Lohn-Plus von mindestens sechs Prozent. Die unterste Lohngruppe soll überproportional angehoben werden – „damit eine Neun vor dem Komma steht“, so Tessmann. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen auf 800 Euro im ersten, 900 Euro im zweiten und 1.000 Euro im dritten Lehrjahr steigen. Ein Azubi-Plus wäre im Blick auf den drohenden Fachkräftemangel ein wichtiges Mittel, um auch in Zukunft Nachwuchs zu gewinnen, ist er überzeugt.
"Ob beim Burger-Braten, an der Verkaufstheke oder im Kaffee-Ausschank – die Mitarbeiter der Franchise-Ketten versorgen in der Region jede Woche Tausende Kunden. Und das oft unter enormem Zeitdruck."
„Manche Firmen klagen zwar über mehr Konkurrenz und Rückgänge bei den Gastzahlen. Im gleichen Atemzug geben sie aber auch zu, dass sie das durch höhere Preise wieder ausgeglichen haben“, sagt Tessmann. Für die NGG steht fest: „Die Beschäftigten müssen sich von ihrer Arbeit auch die Produkte leisten können, die sie Tag für Tag verkaufen“. Dafür müsse die Systemgastronomie endlich aus dem Niedriglohnbereich herauskommen
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