Frankfurt/Main. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat das Interesse seines Konzerns an der Übernahme der Alitalia-Nachfolgerin ITA bekräftigt. "Dieser Schritt würde nicht nur der Lufthansa, sondern auch der ITA und dem Land Italien neue Perspektiven in der Luftfahrt eröffnen", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit".
Zur Begründung fügte er hinzu: "Wir müssen und wollen noch europäischer werden." Es sei "kein Geheimnis, dass Italien für uns einer der wichtigsten Märkte ist und wir schon heute mehr Menschen aus den USA nach Italien fliegen als nach Deutschland". Italien sei "wirtschaftlich stark und ein attraktives Urlaubsziel". In der "Zeit" kritisierte Spohr den nach seiner Auffassung ungleichen globalen Wettbewerb.
Der Anteil europäischer Airlines auf den Asienstrecken sei signifikant geschrumpft. Den südostasiatischen Markt hätten staatliche Fluggesellschaften unter sich aufgeteilt. Daher kritisiert Spohr die EU-Institutionen, die über Start- und Landerechte entscheiden. "Im Falle von Qatar hat zu unserer Überraschung die EU sogar sämtliche verkehrsrechtlichen Restriktionen aufgehoben und sämtliche Destinationen und die komplette Anzahl von Flügen genehmigt."
Neue Klimaschutzvorgaben würden das Missverhältnis weiter verschärfen. So müsste Lufthansa künftig zusätzlich verpflichtend teure synthetische Kraftstoffe tanken. "Unsere Rivalen von anderen Kontinenten tanken an ihren Drehkreuzen in ihrer Heimat, was sie wollen. Da hat dann nicht nur die Umwelt nichts gewonnen, sondern der Standort Europa ganz viel verloren."
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