Lufthansa widerspricht Regierungssprecher in Boni-Debatte

In der Debatte um mögliche Bonuszahlungen an Top-Manager der Lufthansa weist der Konzern einen Vorwurf von Regierungssprecher Steffen Hebestreit zurück.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Köln. In der Debatte um mögliche Bonuszahlungen an Top-Manager der Lufthansa weist der Konzern einen Vorwurf von Regierungssprecher Steffen Hebestreit zurück. Es sei nicht der Fall, dass eine rückwirkende Auszahlung variabler Vorstandsvergütungen für das Jahr 2021 beschlossen worden sei, sagte ein Lufthansa-Sprecher dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".


Ein "Ansammeln" oder "Nachholen" von entfallenen Bonuszahlungen erfolge nicht. Hebestreit hatte bei der Regierungspressekonferenz am Mittwoch gesagt, dass ein "Ansammeln von Bonuszahlungen" in Verbindung mit einer späteren Auszahlung nach Ende der staatlichen Stabilisierungsmaßnahme nach Ansicht der Regierung gegen die getroffenen Vereinbarungen zwischen Bund und Lufthansa verstoßen. Er hatte außerdem angekündigt, dass die Bundesregierung in der Sache Kontakt mit dem Unternehmen suchen werde. Dabei seien "interessante rechtliche Fragen" zu klären.

Auslöser des Streits war ein Bericht des "Handelsblatts". Der Wirtschaftszeitung zufolge plant die Lufthansa, trotz milliardenschwerer Staatshilfe während der Corona-Pandemie, ihren Vorständen in den kommenden Jahren hohe Boni auszuzahlen und bei deren Berechnung auch das Geschäftsjahr 2021 zu berücksichtigen. Die Lufthansa widerspricht dem Eindruck, dass nun rückwirkend Boni für das Krisenjahr ausgezahlt würden. "Das ist nicht der Fall", sagte der Sprecher.

"So ist der Jahresbonus 2021 ebenso wie der für das Jahr 2020 für den Vorstand komplett entfallen." Bei den Bezügen, die nun in Rede stehen, handelt es sich laut der Fluggesellschaft nicht um Jahresboni, sondern um eine "langfristig ausgerichtete variable Vergütungskomponente" (LTI), die einen Bemessungszeitraum von vier Jahren habe. Der Aufsichtsrat setze den Mitgliedern des Vorstands regelmäßig Ziele für den langfristigen Erfolg der Gesellschaft, sagte der Sprecher. "Diese Zielsetzungen, die zudem als Grundlage für die langfristige variable Vergütungskomponente dienen, erfolgten auch im Stabilisierungszeitraum, ohne dass es dabei zu diesbezüglichen Zusagen oder Auszahlungen aus diesen Zielsetzungen kam."

Nun habe der Aufsichtsrat beschlossen, diese Zielsetzungen für die Zeiträume 2021 bis 2024 sowie 2022 bis 2025 "aufgrund der erfolgreich abgeschlossenen Stabilisierung wieder vergütungswirksam zu stellen". Man bringe damit das Vergütungssystem "wieder auf den Stand von vor der Pandemie", so der Sprecher weiter. Die Lufthansa war im Zuge der Corona-Pandemie mit milliardenschweren Staatshilfen gerettet worden. Dazu wurde ein Rettungsschirm des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) aufgespannt.

Bedingung für die Hilfe war unter anderem, dass während der Stabilisierung keine Boni ausgezahlt werden.


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