Männer bedrängen Mädchen im Bus - Vater äußert sich

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Vergangenen Samstag soll es zu einer Attacke auf zwei junge Mädchen gekommen sein. Symbolfoto: Nick Wenkel
Vergangenen Samstag soll es zu einer Attacke auf zwei junge Mädchen gekommen sein. Symbolfoto: Nick Wenkel | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel/Braunschweig. Am Samstagabend sollen zwei Mädchen von drei Männern in einem Bus von Braunschweig nach Wolfenbüttel bedrängt worden sein. Die jungen Männer sollen die beiden 16 und 17 Jahre alten Mädchen beschimpft und beleidigt haben. Erst nachdem sich eines der Mädchen energisch gewehrte habe, hätten die Männer sie in Ruhe gelassen.


Jens W., der Vater eines der Mädchen, wandte sich mit dem Vorfall an die Redaktion von regionalHeute.de. Er möchte vermeiden, dass die Sache unter den Tisch gekehrt wird. Denn er sei sich nicht sicher, ob das von der Polizei öffentlich gemacht werde.

Wie Jens W. berichtet, verbrachten Anna und ihre Freundin Daniela* einen vergnüglichen Nachmittag in Braunschweig. Erst waren die Mädchen im Stadion, anschließend ging es noch zum Essen in die Innenstadt. Gegen 20 Uhr traten sie den Heimweg an. Mit dem Bus ging es nach Wolfenbüttel. Doch während der Fahrt seien die beiden Mädchen dann von drei Männern angesprochen worden. Nach einer Weile, so erzählt Jens W.gegenüber regionalHeute.de, sollen die jungen Männer zudringlich geworden sein und die Mädchen mit üblen Schimpfwörtern beleidigt haben. "Es wurden da echt schlimme Wörter wie Hure und Schlampe benutzt", so der besorgte Vater. Außerdem soll seine Tochter bedrängt worden sein. Einer der Jungen soll sogar versucht haben, Anna an den Hintern zu fassen, berichtet er das Erlebte seiner Tochter. Nur durch energisches Wehren habe seine Tochter dies verhindern können. "Ich habe sofort gesagt, sie soll die Polizei rufen und sich an den Busfahrer wenden", erklärt der Vater. Das hätte seine Tochter dann auch versucht. Allerdings hätten die jungen Männer versucht ihr das Handy wegzunehmen und sie dabei an der Hand verletzt. Der Busfahrer habe gar nicht reagiert.
"Der Bus war voller Menschen. Aber keiner hat geholfen. Auch der Busfahrer hat nicht reagiert, nachdem ihn meine Tochter angesprochen hat. Ich finde, das wäre aber seine Pflicht gewesen", klagt Jens W.

Inzwischen hatte der Vater selber bei der Polizei angerufen und die Situation im Bus geschildert. Diese habe aber darauf bestanden, dass sich Anna selber mit ihnen in Verbindung setze. Das hätte sie dann schlussendlich auch getan. Als die jungen Männer bemerkten hätten, dass sich Anna nichts gefallen lässt und die Polizei gerufen hatte, stiegen sie am Neuen Weg in Wolfenbüttel aus, berichtet Jens W.

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Die Mädchen stiegen am Kornmarkt in Wolfenbüttel aus. Foto: Alexander Dontscheff


Mädchen geht es wieder gut


In Wolfenbüttel seien die Mädchen dann von der Polizei und ihren Eltern am Kornmarkt in Empfang genommen worden. "Die Polizei hat alles aufgenommen und auch die Hand meiner Tochter fotografiert. Sie hat eine Quetschung davongetragen, als einer der Männer ihr das Handy entreißen wollte. So weit wir wissen, konnte die Polizei die Drei aufgrund der Beschreibung meiner Tochter kurze Zeit später festnehmen", berichtet Jens W. weiter. "Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn meine Tochter nicht so couragiert und energisch reagiert hätte. Wir haben abends noch lange über den Vorfall gesprochen. Inzwischen geht es ihr wieder ganz gut. Aber an dem Abend war sie schon sehr fertig und hat gezittert", sagt Jens W. abschließend.

Bislang keine Festnahme


Wie die Polizei Wolfenbüttel gegenüber regionalHeute.de bestätigt, wurden sie von dem Mädchen angerufen. Eine Festnahme habe es jedoch nicht gegeben. Die Polizei ermittelt nun eigenen Angaben zufolge wegen versuchten Raubes. Einen Fahndungsaufruf könnte es in den nächsten Tagen geben.

*Namen von der Redaktion geändert


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