Berlin. Der Einsatz der Bundeswehr in Mali unter dem Dach der UN-Mission Minusma hat bisher Kosten von knapp zwei Milliarden Euro verursacht - neben den Personalkosten, die ohnehin fällig geworden wären. Das teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagausgaben) mit.
"Für die Beteiligung der Bundeswehr an Minusma durch den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung sind von 2013 bis zum 31. August insgesamt knapp 1,9 Milliarden Euro an einsatzbedingten Zusatzausgaben geleistet worden", sagte der Sprecher. In diesen neun Jahren seien rund 22.500 Soldatinnen und Soldaten in dem westafrikanischen Land gewesen, manche von ihnen auch mehrfach. Zum Vergleich: Der rund 20-jährige Afghanistan-Einsatz hat Kosten von 17,3 Milliarden Euro nach sich gezogen. Der Verteidigungsetat für 2023 ist auf rund 50,1 Milliarden Euro veranschlagt.
Über die Fortsetzung des Bundeswehr-Einsatzes wird derzeit kontrovers debattiert. Der Grund dafür ist, dass die Militärjunta in Mali, das etwa doppelt so groß ist wie Afghanistan, sich bislang weigert, Wahlen abzuhalten. Dabei galt eine demokratische Entwicklung als Voraussetzung, um die vor allem im Norden des Landes aktiven Islamisten zurückzudrängen. Verschärfend kommt hinzu, dass der Chef der Junta, Assimi Goïta, der einen Teil seiner militärischen Ausbildung in Deutschland genoss, russische Söldner der Gruppe Wagner zur Unterstützung holte und die Bundeswehr jetzt schikanieren lässt - in erster Linie durch die Verweigerung von Überflugrechten, die wiederum die medizinische Rettungskette betreffen.
Deshalb wurde der Einsatz zuletzt zeitweise unterbrochen.
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