Wolfsburg. In der Region werden immer mehr Kinder geboren und die Bevölkerung wächst stetig. Dies führt zu einer stärkeren Nachfrage nach Kita-Betreuungsplätzen und geschultem Personal. An letzterem mangelt es allerdings.
Die steigenden Geburtenzahlen stellen die Region vor neue Herausforderungen. regionalHeute.de berichtete bereits über Probleme bei der Hebammenversorgung. Doch auch pädagogische Fachkräfte, wie Erzieher für Kindertagesstätten sind schwer zu finden. Florian Reupke, Mitarbeiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wolfsburg gibt Auskunft über die aktuelle Lage in der Region und geplante Maßnahmen für die Zukunft.
Über 100 Fachkräfte benötigt
Der bundesweite Mangel an Fachkräften im Bereich Pädagogik sei, so Reupke, auch in der Region deutlich zu spüren. "Allein die städtisch geführten Einrichtungen in Wolfsburg werden zu Beginn des nächsten Kitajahres über 100 pädagogische Fachkräfte benötigt, um die Neubauten mit allen geplanten Gruppen in Betrieb nehmen zu können", erklärt der Pressereferent. Außerdem kämen zu dieser Zahl noch die Erzieher hinzu, die aus unterschiedlichen Gründen aus dem Beruf ausscheiden oder für eine Zeit ausfallen. Reupke weiter: "Auch die freien Träger sind auf der Suche nach Personal. Die Stadt und die anderen Träger arbeiten so eng wie möglich zusammen, um eine gute Betreuungssituation zu schaffen".
Kein Gehalt während der Ausbildung
Die Ausbildung zum Erzieher ist unbezahlt. Das heißt, über vier Jahre hat der oder die Auszubildende keinen Anspruch auf Gehalt. Die mache, so der Referent, den Beruf unattraktiver. Reupke hebt allerdings hervor, dass in den letzten Jahren die Entlohnung nach der Ausbildung stark verbessert wurde. "Erst in den letzten Jahren erlangte der Erzieherberuf immer mehr Anerkennung. Erfreulicherweise hat sich diese auch auf die letzten tariflichen Verhandlungen für ErzieherInnen positiv ausgewirkt. Hierbei wurde ein merklicher Gehaltssprung erzielt", erklärt der Pressereferent.
Ausländische Abschlüsse anerkennen
Um dem Mangel an Erziehern entgegen zu wirken, müssen alle Beteiligten zusammen arbeiten. Hierzu gehören, so Reupke, die Politik, die Fachschulen und die Arbeitgeber. Außerdem sei das niedersächsische Kultusministerium gefordert, eine Vereinfachung der Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen und auch eine Möglichkeit zur dualen Ausbildung zu schaffen.
Pilotprojekt
In der Region muss also in Zukunft einiges passieren um dem Mangel an Erziehern entgegen zu wirken. Die Stadt Wolfsburg, zum Beispiel, plant hierzu ein Pilotprojekt gemeinsam mit der Wolfsburg AG. Einrichtungen sollen modernisiert werden und die Rahmenbedingungen, auch durch Fort- und Weiterbildungen stetig verbessert werden.
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