Marode Kanalbrücke: 1,7 Millionen Euro Kosten für Instandsetzung

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Die Brücke über den Stichkanal ächzt unter dem ständig zunehmenden Schwerlastverkehr. Nun muss sie saniert werden. Foto: Stadt Salzgitter
Die Brücke über den Stichkanal ächzt unter dem ständig zunehmenden Schwerlastverkehr. Nun muss sie saniert werden. Foto: Stadt Salzgitter

Salzgitter. Täglich fließt schwerer Lastverkehr über die Industriestraße-Nord. Die dortige Brücke über den Salzgitter-Stichkanal wurde 1972 gebaut, regelmäßige Brückenprüfungen haben nun ergeben, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht: Teile müssen getauscht, die Überführung erneuert werden. Die Kosten dafür schlagen mit rund 1,7 Millionen Euro zu Buche.


Die "SZ-N 05" genannte Brücke wurde ursprünglich für 60 Tonnen Last ausgelegt. Durch die ständig wachsende Belastung(insbesondere Schwerlastverkehr) in den letzten 45 Jahren und den damit verbunden geänderten statischen Nachweisen, sowie dem Ergebnis der Schweißnahtprüfungen, wurde das Ingenieurbüro Stiefler mit der Nachrechnung der Brücke entsprechend der aktuellen Richtlinien beauftragt. Das Ergebnis des Statikers liegt nun vor, es fällt erschreckend aus:Die Schweißnähte an den Hängern müssen wegen beschädigter Schweißstellenan vielen Stellen ausgetauscht werden. Es liegen mehrere erhebliche Mängel vor, so seienbeispielsweise dieSchweißnähte der Hänger unterhalb der Brücke bei derRöntgenprüfung alle durchgefallen. Ebenfalls müssten etliche marode Schrauben ersetzt werden.Dies geht aus einer aktuellen Mitteilungsvorlage der Verwaltung hervor.


Hohe Kosten


Der Stahlüberbau sei1972 aus wetterfestem Stahl (Corten-Stahl) hergestellt worden. Die zusätzlichen Stahlbleche und neuen Schrauben müssten auch weiterhin aus dem gleichen Sonderstahl sein. Dieser und die wetterfesten Schrauben müssen bestellt werden und unterliegen Lieferzeiten.

Um die Brücke weiterhin nutzen zu dürfen, schlägt der Ingenieur vor,die in der Statik vorgeschlagenen Instandsetzungsmaßnahmen besser kurzfristig umzusetzen. Die Arbeiten sollen demnach voraussichtlich von Juni 2018 bis Juni 2019 durchgeführt werden. Eine Vollsperrung sei dabeiunumgänglich(regionalHeute.de berichtete). Die Kosten der Instandsetzungsmaßnahmen werden dabei grob auf circa1,7 Millionen Euro geschätzt.

Das Bauwerk müsse durch ein abgehängtes Gerüst eingerüstet werden. Dies bedarf einer Absprache mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, da entsprechende Genehmigungen erforderlich seien.

Sofortmaßnahmen


Um die eingeschränkte Nutzbarkeit der Brücke aufrechterhalten zu können, sollenschnellstmöglich die zulässige Geschwindigkeit auf 70 km/h und der Abstand der LKW auf 100 Meter begrenzt sowie ein LKW-Überholverbot angeordnet werden.

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