Mehr hochgiftiges Arsen in Osterwieck gestohlen als zunächst vermutet

Nach einem Einbruch in eine Spezialmetall-Firma in Osterwieck sind mehrere Behälter mit hochgiftigem Arsen verschwunden - mehr, als bisher angenommen.

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Dei Flaschen Arsen-6N-Granulat mit blauem Deckel sind verschwunden.
Dei Flaschen Arsen-6N-Granulat mit blauem Deckel sind verschwunden. | Foto: Polizeiinspektion Magdeburg

Osterwieck. Nach dem Einbruch in ein Unternehmen für Spezialmetalle in der Hoppenstedter Straße in Osterwieck am vergangenen Dienstag gibt die Polizeiinspektion Magdeburg weitere Details zu den gestohlenen Behältnissen mit Arsen bekannt und warnt eindringlich vor einer erheblichen Gesundheitsgefahr.



Wie nun bekannt wurde, entwendeten bislang unbekannte Täter insgesamt zwei Liter des hochgiftigen Gefahrstoffs Arsentrichlorid sowie drei Kilogramm hochreines Arsengranulat, heißt es in einer Polizeimeldung am heutigen Freitag. Bisher war man davon ausgegangen, dass vier Flaschen mit insgesamt zwei Litern hochtoxischem Arsentrichlorid in flüssiger Form fehlen.

Polizei mahnt zur Vorsicht


Die Flaschen Arsen-6N-Granulat mit blauem Deckel sind verschwunden.
Die Flaschen Arsen-6N-Granulat mit blauem Deckel sind verschwunden. Foto: Polizeiinspektion Magdeburg


Bislang fehlt jede Spur von den gestohlenen Chemikalien. Laut Polizei handelt es sich um vier Flaschen Arsentrichlorid (AsCl₃) mit rotem Deckel sowie drei Flaschen Arsen-6N-Granulat mit blauem Deckel. Bei beiden Substanzen handelt es sich um extrem giftige Stoffe, von denen bereits bei kleinster Menge akute Lebensgefahr ausgeht. Die Polizeiinspektion Magdeburg betont: Kontakt mit Haut, das Einatmen oder versehentliche Aufnahme kann zu schweren Vergiftungen führen


Die Polizei rät dringend, unbekannte Flaschen oder Kartons nicht zu berühren oder zu und sofort den Notruf 110 oder 112 zu wählen. Auch in den angrenzenden Landkreisen Wolfenbüttel und Goslar wird zur Achtsamkeit aufgerufen.

Außerdem wurden vier Flaschen Arsentrichlorid a. 500 ml, mit der Bezeichnung AsCL3 mit einem roten Deckel gestohlen.
Außerdem wurden vier Flaschen Arsentrichlorid a. 500 ml, mit der Bezeichnung AsCL3 mit einem roten Deckel gestohlen. Foto: Polizeiinspektion Magdeburg



Betrieb setzt Belohnung aus


Die Kriminalpolizei ermittelt weiterhin auf Hochtouren. Hinweise zu Tat, Tätern oder dem Verbleib der Gefahrstoffe nimmt jede Polizeidienststelle entgegen – oder direkt die Polizei Magdeburg unter 0391 546 1687. Auch über das Online-Revier sind Meldungen möglich.

Um die Suche zu unterstützen, hat die betroffene Firma eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter oder zur Rückführung der Chemikalien führen.

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