Mehr Lohn, weniger Arbeitszeit: Neue Tarifverhandlung bei der IG Metall

Mehr Privatleben, weniger Arbeit wird gefordert. Bislang konnte keine Einigung erzielt werden.

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Symbolfoto. | Foto: Anke Donner

Region. Vertreter der IG Metall setzen sich mit Nachdruck für die Interessen von rund 70.000 Beschäftigten im Metallhandwerk und der Landbautechnik in Niedersachsen ein. Ihr Ziel: Sie fordern nicht nur eine Lohnerhöhung von 7,3 Prozent, sondern auch die Einführung flexiblerer Arbeitszeiten. Damit soll die Balance zwischen Beruf und Privatleben verbessert werden, während zugleich der Arbeitsmarkt attraktiver gestaltet werde, wie aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft ersichtlich wird.



Zunächst habe die erste Verhandlungsrunde in Hannover am 27. Februar kein Ergebnis hervorgebracht. Zwar sollen die Arbeitgeber Offenheit gegenüber der Frage einer neuen Arbeitszeit gezeigt haben, dennoch hätten sie sich nicht in der Lage gesehen, hier einen Durchbruch zu formulieren.

Druck wird erhöht


„Ob die Vereinbarkeit von Familie und Hobby oder notwendiger Pflege mit dem beruflichen Alltag. Mehr freie Zeit wird für die Kolleginnen und Kollegen immer bedeutender. Deswegen ist eine zentrale Forderung in der diesjährigen Tarifrunde auch Gespräche über einen Einstieg in eine neue Arbeitszeitwelt. Studien zeigen: Weniger Arbeitszeit senkt die Krankenquote, erhöht die Produktivität und bringt mehr Bewerbungen“, fasst IG Metall-Verhandlungsführer Markus Wente die Forderung zusammen. Und weiter: „Daneben sind deutliche Steigerungen im Entgelt ebenfalls unerlässlich. Die letzten Jahre haben trotz vergangener Tarifrunden zu einem Kaufkraftverlust geführt. Den gilt es auszugleichen und die Einkommen der Beschäftigten zukunftsfest aufzustellen.“

Man werde nun in betriebliche Protestaktionen einsteigen und somit den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Die Friedenspflicht ist zum 29. Februar ausgelaufen. Auf diese Weise will die IG Metall die Arbeitgeberseite am Verhandlungstisch zum Kurswechsel bewegen. Eine zweite Tarifverhandlung ist für den 12. März terminiert.

„Das Metallhandwerk steht wie viele weitere Gewerke unter dem Druck des Fachkräftemangels. Attraktive Entgelte und moderne Arbeitszeiten sind das A und O, insbesondere im Ringen um die besten Köpfe mit der Industrie. Mit einer 32- statt 37-Stunden-Woche kann im niedersächsischen Metallhandwerk sowie der Landbautechnik ein Paradigmenwechsel eingeläutet und sich fortschrittlich für die Zukunft aufgestellt werden!“, so der Metaller abschließend.


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