Berlin. Eine Mehrheit der Verbraucher lehnt eine Platzierung von Süßigkeiten, Alkohol und Tabak in der Kassenzone von Supermärkten ab. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Samstagausgaben) berichten.
Demnach seien knapp Dreiviertel der Befragten (74 Prozent) gegen die Platzierung von Süßwaren an der Supermarktkasse. 76 Prozent würden sich gegen Alkohol im Kassenbereich aussprechen. Die Umfrage wurde vom Deutschen Krebsforschungsinstitut (DKFZ) und der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) in Auftrag gegeben. 61 Prozent der Befragten hätten sich zudem gegen Tabakwaren im Kassenbereich ausgesprochen. Bei ehemaligen Rauchern sei die Quote mit 72 Prozent sogar höher.
Waren provozieren und verführen
"Die Kassenzone verführt gezielt zum Spontankauf", sagte Katrin Schaller, kommissarische Leiterin der Stabstelle Krebsprävention am DKFZ. "Die Platzierung der Süßwaren auf Augenhöhe der Kinder im Quengelbereich provoziert bewusst Familienstreit, um den Absatz von Süßwaren anzukurbeln", kritisierte sie. "Alkohol und Tabak an der Kasse machen es Menschen mit Suchterkrankungen schwer, abstinent zu bleiben. Der Gesetzgeber muss dieser Verkaufspraxis einen Riegel vorschieben", so Schaller. "Eine gemeinsame Initiative des Bundesgesundheits- und des Bundesernährungsministeriums ist überfällig", sagte DANK-Sprecherin Barbara Bitzer. "Andere Länder machen es längst vor." Für die Umfrage hat Kantar im August 1.009 Menschen befragt.
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