Mehrheit schätzt Wissen zu psychischer Gesundheit niedrig ein

Neun von zehn Menschen in Deutschland (86 Prozent) haben große Probleme im Umgang mit Informationen zur eigenen psychischen Gesundheit oder zu psychischen Erkrankungen.

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Klinik für Psychiatrie (Archiv)
Klinik für Psychiatrie (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Neun von zehn Menschen in Deutschland (86 Prozent) haben große Probleme im Umgang mit Informationen zur eigenen psychischen Gesundheit oder zu psychischen Erkrankungen. Das zeigt eine Studie des Skopos Instituts für Markt- und Kommunikationsforschung zur psychischen Gesundheitskompetenz im Auftrag des "Wort & Bild Verlags", über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) vorab berichten.


"Die Ergebnisse im Bereich mentaler Gesundheit sind somit noch dramatischer als die der allgemeinen Gesundheitskompetenz", heißt es in der Studie. Der Untersuchung zufolge fällt es den meisten Teilnehmern (69,1 Prozent) schwer zu beurteilen, ob Informationen zu Angeboten zur Bewältigung eines psychischen Problems frei von kommerziellem Interesse sind.

Fast genauso viele (68,3 Prozent) tun sich schwer damit, wenn es darum geht, wann eine professionelle Einschätzung für Anzeichen von psychischen Erkrankungen nötig wäre. Ebenso viele Befragte können nur schwer einschätzen, ob Informationen über psychische Erkrankungen in den Medien vertrauenswürdig sind.

Nur knapp jeder Siebte (13,9 Prozent) verfügt laut Studie über eine hohe psychische Gesundheitskompetenz. Weitere Erkenntnis der Studie: Bei der psychischen Gesundheitskompetenz zeigen sich keine Unterschiede bei Frauen und Männern, beim Alter oder bei den Einkommensgruppen.

Anders beim Wohnort: Menschen mit Wohnsitz in den alten Bundesländern schätzen ihre Kompetenz niedriger ein als Menschen, die in den neuen Bundesländern leben. Auch Menschen mit niedrigerer Bildung oder mit einem Migrationshintergrund fällt der Umgang mit Informationen zur psychischen Gesundheit etwas schwerer.

Durch die Verknüpfung eines neu entwickelten Fragenkatalogs mit soziodemografischen Daten der Befragten lässt sich nach Angaben der Studienautoren erstmals gezielt zeigen, wie es um die Gesundheitskompetenz der Deutschen mit Blick auf die psychische Gesundheit und psychische Erkrankungen bestellt ist.

An der Studie "Mental Health Literacy in Deutschland", für die im Auftrag des "Wort & Bild Verlags" ein eigens entwickelter neuer Fragebogen zum Einsatz kam, nahmen insgesamt 2.000 Erwachsene und 500 Auszubildende teil. Sie beantworteten zwischen Juli und August 2024 zwei Dutzend speziell auf die psychische Gesundheitskompetenz zugeschnittene Fragen.


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