Stuttgart. Mercedes-Chef Ola Källenius hat die EU-Kommission dazu aufgefordert, im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump neben Zöllen auch über regulatorische Standards zu verhandeln. "Wir brauchen hier mehr Realpolitik und Flexibilität", sagte Källenius dem "Spiegel".
Källenius regte an, eine gegenseitige Anerkennung von Standards nach dem Vorbild des gescheiterten TTIP-Abkommens wiederzubeleben, um die Komplexität in der Autoproduktion zu reduzieren und gegenseitige Autoexporte zu erleichtern. Aktuell müssten Fahrzeuge oft mehrfach entwickelt werden, weil Regulierungen in der EU und den USA zwar ähnlich, aber nicht identisch seien.
Källenius schlug zudem vor, für jedes aus den USA oder Europa exportierte Auto ein Fahrzeug der jeweils anderen Seite zollfrei zuzulassen. Diese Idee habe man beiden Seiten bereits unterbreitet, sie könne Teil der Verhandlungen zwischen den USA und der EU werden. Eine Einigung über den Handel mit Automobilen zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken könne aus der Sicht des Mercedes-Chefs auch als Präzedenzfall für eine allgemeine Handelseinigung dienen. "Die Autoindustrie würde sich als Blaupause anbieten", sagte Källenius.
Mercedes will Verhandlungen mit Trump über Auto-Regulierung
Mercedes-Chef Ola Källenius hat die EU-Kommission dazu aufgefordert, im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump neben Zöllen auch über regulatorische Standards zu verhandeln.
Mercedes-Stern (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur