Milder Winter begünstigt Zeckenpopulation - So kann man sich schützen

Durch den milden Winter kann es zu einem Anstieg der Zeckenpopulation kommen. Durch einfache Maßnahmen kann man sich schützen.

von Julia Seidel


Auch in unserer Region kommen jetzt wieder die Zecken zum Vorschein.
Auch in unserer Region kommen jetzt wieder die Zecken zum Vorschein. | Foto: regionalHeute.de

Region. Wenn die Temperaturen im Frühjahr steigen und die Sonne immer öfter zu sehen ist, werden viele Menschen aus ihren Wohnungen in die Natur gelockt. Auch die Zecken-Saison beginnt dann wieder. Durch den relativ milden Winter könnte in diesem Jahr mit einem Anstieg der Zeckenpopulation gerechnet werden, wie das Niedersächsische Landesgesundheitsamt auf Nachfrage von regionalHeute.de berichtet.


Wie das Landesgesundheitsamt weiter mitteilt, können Zecken bei milden Temperaturen besser überwintern. Hinzu komme, dass auch die Fortpflanzung von Kleinnagern bei diesen Temperaturen begünstigt werde. Die Tiere würden den Zecken als Wirtstiere dienen.

Das macht Zecken so gefährlich



Auch, wenn es bisher keine Hinweise darauf gebe, dass Zecken Coronaviren übertragen könnten, so können sie dennoch Überträger von schweren Krankheiten sein. In Deutschland können sie neben Frühsommer-Meningoenzephalitis (FMSE) auch Borreliose übertragen.

Dabei beginnt der typische Verlauf einer FSME-Erkrankung mit unspezifischen, grippeähnlichen Beschwerden. Bei schweren Verläufen bestehe die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen, in der Regel in Form von Paresen, aber auch von Anfallsleiden oder lange andauernden Kopfschmerzen, wie das Robert-Koch-Institut auf seiner Homepage berichtet. Häufig komme es jedoch selbst nach schweren Verläufen zur völligen Heilung.

Bei einer Erkrankung an der Lyme-Borreliose gebe es keinen typischen Krankheitsverlauf. "Sie kann grundsätzlich zahlreiche Erkrankungsformen in verschiedenen Organen hervorrufen, die einzeln oder in unterschiedlichen Kombinationen auftreten können und nicht immer ohne fachärztlicher Untersuchung von anderen Erkrankungen abzugrenzen sind", so das RKI. Bei Zecken, die den Borreliose-Erreger in sich tragen, komme es bei einem Stich sehr viel häufiger zu einer Infektion.

So kann man sich schützen



Wer auf seinen Ausflug ins Grüne nicht verzichten möchte, der sollte beim Durchstreifen des Unterholzes oder einer Wiesenfläche auf möglichst helle Kleidung setzen, empfiehlt das Landesgesundheitsamt. Hierdurch seien die Zecken besser zu erkennen. Außerdem sollte der Körper vollständig bedeckt sein und möglichst festes Schuhwerk getragen werden. Auch zeckenabweisende Hautschutzmittel könnten eingesetzt werden. Diese hätten jedoch nur eine begrenzte Wirkung. Nach einem Aufenthalt im Freien sollten Körper und Kleidung gründlich abgesucht werden und die Kleidung, wenn möglich gewaschen werden.

Mit einer Impfung gegen FSME kann vorgebeugt werden. Gegen eine Infektion mit Borrelien könne dagegen nicht geimpft werden.

Impfen während der Corona-Zeit - Ist das sinnvoll?



Das Landesgesundheitsamt weist darauf hin, dass auch während der Corona-Zeit die Empfehlung der ständigen Impfkommission am RKI gilt. Diese empfehle die Impfung gegen FSME für Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten und dort mit Zecken in Kontakt kommen könnten.

Doch auch in anderen Gebieten sollten Personen, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit häufig in der freien Natur aufhalten nach einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung gemeinsam mit dem Hausarzt überlegen, ob eine Impfung gegen FSME sinnvoll sein könnte.

Eine Karte über die Risikogebiete gibt es auf der Seite des RKI.


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