Ministerpräsident Weil: "Geimpfte sind negativ Getesteten gleichzustellen"

Die Fragen zu diesem Thema seien schwierig und müssten intensiv diskutiert werden, um eine "weitere Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden", so der Ministerpräsident.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. (Archivfoto)
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. (Archivfoto) | Foto: Anke Donner

Niedersachsen. Die Regierungschefs aus Bund und Ländern haben am heutigen Montag über den weiteren Verlauf der Impfkampagne diskutiert (regionalHeute.de berichtete). Ministerpräsident Stephan Weil erklärt sich in einer Pressemitteilung der niedersächsischen Staatskanzlei zufrieden mit dem Verlauf der Gespräche, mahnt aber auch, dass man die Ungleichbehandlung von geimpften und nicht-geimpften Menschen so weit wie möglich vermeiden sollte, sofern noch nicht jeder ein Impfangebot erhalten habe.


Wie vieles andere auch, hänge die Aufhebung der Impfpriorisierung ab von der Menge an Impfstoff, die zur Verfügung stehen werde. Weil zeigt sich aber zuversichtlich, dass eine Aufgabe der Priorisierungen Anfang Juni möglich sein wird. "Die Impfkampagne macht in Deutschland und auch in Niedersachsen also erfreulicherweise große Fortschritte – damit stellt sich eine Frage immer drängender: Welche Rechte sollen geimpfte Menschen haben?", fragt Weil.

Ungleichbehandlung so weit wie möglich vermeiden


Vollständig geimpfte Menschen seien zwei Wochen nach der zweiten Impfung nicht nur persönlich gut geschützt, von ihnen geht dann – nach Einschätzung des RKI – auch so gut wie keine Ansteckungsgefahr für ihre Mitmenschen mehr aus. Weil erklärt: "Vollständig geimpfte Menschen haben die verständliche Erwartung, nur noch möglichst wenige Einschränkungen in ihrer persönlichen Freiheit hinnehmen zu müssen. Es kann sicherlich Einvernehmen darüber erzielt werden, dass geimpfte Menschen mindestens so viele Rechte haben sollen wie negativ-getestete Menschen – beispielsweise bei der Einreise, dem Frisörbesuch oder anderen Anlässen. Geimpfte sind in jedem Fall negativ-getesteten Menschen gleichzustellen." Solange man noch nicht allen Menschen ein Impfangebot machen könne, sollte eine unterschiedliche Behandlung von geimpften und noch nicht geimpften Menschen nach Ansicht des Ministerpräsidenten jedoch so weit wie möglich vermieden werden.

"Wo immer es geht, sollten deswegen sichere Alternativen auch für negativ-getestete Menschen eröffnet werden. In anderen Bereichen werden dagegen meines Erachtens geimpfte Menschen auch weiterhin um Rücksicht auf diejenigen gebeten werden müssen, die noch auf ihre Impfung warten", ppelliert Weil und sagt abschließend: "Die damit zusammenhängenden Fragen sind schwierig. Wir werden sie aber intensiv diskutieren müssen, um eine weitere Spaltung unserer Gesellschaft zu vermeiden."


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