Niedersachsen. Volkswagen geht es schlecht, die Nachricht über etwaige Werksschließungen sorgte bei den Beschäftigten des Autoherstellers für große Sorgen. Bei der gestrigen Betriebsversammlung ließ die Konzernführung viele Fragen offen - so wurden keine Lösungen oder Ansätze präsentiert. Am heutigen Donnerstag gab Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ein Radiointerview beim NDR und äußerte sich zur Situation.
Weil sitzt selbst für das Land im Aufsichtsrat des Konzerns, an dem Niedersachsen einen Anteil von 20 Prozent hält. Im Interview mit dem NDR ging er auf die aktuelle Krise ein und äußerte Klare Forderungen an VW.
Mit seinem Anteil und Veto-Recht kann das Land konkreten Einfluss auf Entscheidungen der Konzernführung nehmen. Diese hatte nun auch mögliche Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen in Aussicht gestellt, was zu erheblichen Widerstand unter der Belegschaft und Betriebsrat geführt hat. Für den Ministerpräsidenten ist ganz klar, dass Werksschließungen unbedingt vermieden werden sollten: "Das ist meine ganz große Erwartung."
VW müsse jetzt seine Hausaufgaben machen
Aktuell handele es sich um eine sehr abstrakte Situation. Ein genauer Maßnahmenplan würde wohl noch nicht vorliegen. Dies müsse sich, so Weil, nun dringend ändern. Die nächsten Wochen müssten intern nun intensiv genutzt werden, um ein konkretes Vorgehen zu erläutern, damit die Beschäftigten endlich Klarheit erlangen.
Der Markt gestalte sich allerdings schwierig. So führte Weil den Rückgang der Verkäufe in Europa an, unter der die gesamte Automobilindustrie leiden würde. Ebenso seien in den vergangenen Jahren nicht alle Pläne von VW aufgegangen, er verwies dabei unter anderem auf die Probleme bei der Softwareentwicklung. Auch der Konkurrenzdruck aus China würde zusätzlich Druck auf den Markt ausüben. Doch eines sei klar: Wie jedes andere Unternehmen müsse Volkswagen wettbewerbsfähig bleiben. Demnach seien auch Maßnahmen erforderlich. "Volkswagen wird seine Hausaufgaben machen müssen", so der Ministerpräsident.
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