Region. Schläge und Misshandlung von Kindern sind in vielen Familien leider trauriger Alltag. Dabei sind diese Kinder meistens der puren Gewalt der Eltern vollkommen hilflos ausgeliefert. Auch in unserer Region gab es im vergangenen Jahr zahlreiche Zwischenfälle. Trauriger Spitzenreiter: Der Landkreis Goslar.
Erst kürzlich berichtete das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) über die schlimme Gewalt, die sich größtenteilsan Kleinkinder und Säuglinge richte. Demnach erfolgen Misshandlungen nicht nur körperlich, sondern die Kindern werde häufig auchseelisch schwer verletzt. „Kindesmisshandlungen und Kindesvernachlässigung beinhaltet die seelische und körperliche Schädigung durch Eltern, Erziehungsverantwortliche, Verwandte und nahe Bekannte. Die Handlungen reichen von Liebesentzug über den Klaps, bis zu schweren seelischen und körperlichen Verletzungen", schreibt das LKA in seiner Pressemitteilung. Die Dunkelziffer der Taten sei dabeienorm. Studien gehen davon aus, dass etwa 10 bis 15 Prozent aller Eltern regelmäßig Gewaltstrafen an ihren Kindern begehen. „Die entstandenen Schäden prägen die betroffenen Kinder ein Leben lang. Folgen können beispielsweise erhöhte Suchtanfälligkeit und Gewaltbereitschaft sein", so das LKA.
Die Zahlen aus der Region
Auch in unserer Region wird ausdieser kaum vorstellbaren Brutalität leider oft traurige Realität. So kam es hier im vergangenen Jahr zu über 40 Zwischenfällen, wie das LKA auf Anfrage unserer Online-Zeitung bestätigt. Trauriger Spitzenreiter seidabei der Landkreis Goslar, mit insgesamt 10 Kindesmisshandlungen, gefolgt von den Landkreisen Peine und Helmstedt(jeweils 6). In Salzgitter seies 2017 zu 5 und im Landkreis Gifhorn sowie in den Städten Braunschweig und Wolfsburg zu jeweils 4 Vorfällen gekommen. Die geringste Anzahl an Zwischenfällen habees im Landkreis Wolfenbüttel gegeben. Hier seies im vergangenen Jahr zu zwei Misshandlungen gekommen.
LKA appelliert an Bevölkerung
Um bei Zwischenfällen möglichst schnell handeln zu können, hofft das LKA auf die Mithilfe der Bevölkerung. Informationen zu Verdachtsfällen sollen daher umgehend an die zuständigen Einrichtungen gerichtet werden, notfalls gehe dies auch anonym. Die Zuständigen seien in der Regel die Polizei, das Jugendamt und die Familien- und Beratungsstellen. „Im Verdacht auf Kindesmisshandlung schnell handeln - das Kind braucht Hilfe!", appelliert das LKA. „Kinder brauchen unsere Fürsorge. Sie sind von unserem Schutz und unserer Hilfe abhängig", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.
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