Mission Rocker-Retter: Johanniter aus der Region beim Deichbrand Festival

Allein 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) aus dem Regionalverband Harz-Heide unterstützen im Sanitätsdienst in Cuxhaven.

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Archivbild | Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe

Braunschweig. Der Countdown läuft: Unter dem Motto „Ihr rockt. Wir retten“ reisen auch 20 Johanniter aus Braunschweig, Celle und Salzgitter ab dem heutigen Mittwoch zum Deichbrand-Festival nach Nordholz bei Cuxhaven. Vom 18. bis 21. Juli stellen sie mit den insgesamt rund 650 ehrenamtlichen Einsatzkräften aus dem gesamten Bundesgebiet die sanitätsdienstliche Versorgung der rund 60.000 Besucher sicher. Darüber berichten die Johanniter in einer Pressemeldung.



Die Rocker-Retterinnen und -Retter werden während der Veranstaltung in unterschiedlichen Schichtsystemen und in den Bereichen Einsatzleitung, Sanität, Logistik, Technik sowie Verpflegung zur Stelle sein. Für die Gäste des Festivals werden auf dem gesamten Gelände insgesamt acht Unfallhilfestellen (UHS) betrieben. Hier werden Sanitätszelte aufgebaut und medizinisches Material vorgehalten, um die Erstversorgung sicherzustellen. Zusätzlich werden Fahrzeuge für den Patiententransport in die umliegenden Krankenhäuser zur Verfügung stehen. Mehrere Fußtrupps werden zudem immer auf dem Gelände unterwegs sein, um kurzfristig vor Ort helfen zu können oder den Transport zur nächsten UHS vorzunehmen.

Fast 3.000 Fälle


Im vergangenen Jahr kümmerten sich die Johanniter-Rocker-Retter um insgesamt 2.900 Fälle: Dabei handelte es sich um 1.810 Bagatelleinsätze wie Blasen, Schürfwunden oder Pflasterbedarf. Bei den restlichen 1.090 Fällen handelte es sich um Prellungen, Stauchungen, Kreislauf- oder alkoholbedingte Probleme. 90 Personen wurden in die umliegenden Krankenhäuser transportiert.

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Archivbild Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe


„Wir konnten erfreulicherweise wieder ohne die zuvor nötigen Corona-Bedingungen arbeiten, die Festival-Gäste zuverlässig betreuen und im Notfall versorgen. In diesem Sinne sind wir auch jetzt wieder gut auf die rund 60.000 Menschen vorbereitet, hoffen aber natürlich auch auf besseres Wetter im Vergleich zu 2023“, erklärt Thorsten Ernst, Leiter Grundsatzfragen und Organisation sowie Fachbereichsleiter Notfallrettung im Landesverband Niedersachsen/Bremen.

Kampf gegen die Schlammwüste


Damals hatten sich durch starke Regenfälle zahlreiche Park- und Camping-Areale in wahre Schlammwüsten verwandelt. Mit ihren geländegängigen Fahrzeugen der Allradstaffel der Regionalbereitschaft Harz-Heide, stationiert in Salzgitter, haben Benjamin Retzack und Jan Wietbrock das Gelände sondiert, um die Befahrbarkeit der Logistikwege zu prüfen und sicherzustellen. Auch dieses Jahr verstärken sie wieder das Team in der UHS 8, wo sie den Einsatzleitwagen mitbesetzen und die Leitung unterstützen.

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Archivbild Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe


Solch große Sanitätseinsätze sind nicht nur bedeutend, um das Zusammenspiel der Kräfte zu bewerkstelligen und die fachliche Qualifikation einzubringen: „Es ist die Gemeinschaft, die trägt. Das gemeinsame Erlebnis wirkt lange nach und fördert den Zusammenhalt über regionale Grenzen hinweg“, sagt Sven Heine, ehrenamtliches Mitglied des Regionalverbands Harz-Heide. Für alle Ehrenamtlichen der Johanniter ist deswegen dieser Festival-Einsatz außergewöhnlich, für den zahlreiche Einsatzkräfte sogar Urlaub nehmen.

Alte Hasen und Newcomer


Dabei sind aus dem Regionalverband Harz-Heide alte Hasen wie auch Newcomer: So ist Merle Patold (20 Jahre alt) als frischgebackene Sanitätshelferin aus Braunschweig das erste Mal dabei. Da ist natürlich eine gewisse Aufregung, aber auch Vorfreude, Einsatzkräfte aus aus anderen Verbänden kennenzulernen, zu spüren. Anders kann „Vollprofi“ Holger Vree (46) aus Salzgitter das Ganze angehen: Als Notfallsanitäter, Zugführer im Bevölkerungsschutz und Fachausbilder bringt er viel Erfahrung mit. „Doch an so einem großen Einsatz beteiligt zu sein, ist für mich immer noch etwas ganz Besonderes.“


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