Mit 3D-Druck gegen den Virus: Kunststoffhaken sollen Infektionsrisiko senken

Der Braunschweiger Ingenieur Jan Denecke spendete 55 Kunststoffhaken zum kontaktlosen Türöffnen an die Diakonie Wolfsburg.

von Julia Seidel


Mit den Haken können Türen völlig kontaktlos geöffnet werden. Symbolbild.
Mit den Haken können Türen völlig kontaktlos geöffnet werden. Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg/Braunschweig. Seit Mitte März hat sich der Coronavirus auch in Deutschland stark verbreitet. Derzeit gibt es kaum ein anderes Thema in den Medien. Besonders das Hanns-Lilje-Heim aus Wolfsburg, ein Alten- und Pflegeheim der Diakonie Wolfsburg, wurde von der Infektionswelle getroffen. Umso größer ist das Interesse an der Eindämmung des Virus. So sollen verbesserte Hygienemaßnahmen, Gesichtsmasken und Kontaktverbote helfen, die Verbreitung möglichst gering zu halten. Eine weitere Idee hatte nun der Braunschweiger Ingenieur Jan Denecke. Kunststoffhaken sollen dabei helfen, den Händekontakt mit Oberflächen zu minimieren.


Mit seinem 3D-Drucker fertigte Denecke 55 Kunststoffhaken an, die er der Diakonie Wolfsburg zur Verfügung stellte. Dabei seien die 3D-Daten für den Druck der Haken über entsprechende Datenbanken frei verfügbar. Jeder könne die Daten herunterladen und mit einem 3D-Drucker fertigen, wie Denecke gegenüber regionalHeute.de erklärt. So gebe es die Haken auch in verschiedenen Ausführungen von mehreren Konstrukteuren. Mit seinem Hobby wollte er einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten.

Leicht zu desinfizieren



Mit den 55 Haken, die nun an die Mitarbeiter der Diakonie verteilt wurden, können zum Beispiel Türklinken, Taster und Knöpfe betätigt werden, ohne dass eine direkte Berührung mit der Hand notwendig ist. Dies solle das Infektionsrisiko senken. Zudem seien die Haken wiederverwendbar und lassen sich aufgrund des Materials leicht desinfizieren. Eingesetzt werden die Haken primär in der ambulanten Pflege sowie im Diakonie-Hochhaus.

55 solcher Haken spendete der Braunschweiger Hobbybastler Jan Denecke der Diakonie Wolfsburg.
55 solcher Haken spendete der Braunschweiger Hobbybastler Jan Denecke der Diakonie Wolfsburg. Foto: Diakonie Wolfsburg/Soledad Vargas Martinez



Der Kontakt zur Diakonie Wolfsburg besteht über Deneckes Ehefrau Soledad Vergas Martínez. Sie ist als Koordinatorin für die Begegnungsstätten beim Diakonischen Werk Wolfsburg e.V. tätig. So kamen Matthias Rump, Leiter der Diakonie Sozialstation Wolfsburg-Mitte und Maria Oldenburger, Leiterin des Diakonie-Hochhauses, in den Genuss der Spende von 55 Kunststoffhaken, wie es in einer Pressemitteilung der Diakonie Wolfsburg heißt. Darüber hinaus sei Denecke bei der Diakonie Wolfsburg weiterhin im Ehrenamt tätig. Bei Bedarf bestünde die Möglichkeit weitere Kunststoffhaken zu fertigen.

Jan Denecke hatte jedoch auch schon im Vorfeld mit seinem 3D-Drucker einen Beitrag zur Bekämpfung des Coronavirus geleistet. So hat er die Arbeit der Vereinigung „Maker vs. Virus“ unterstützt. Diese stelle Schutz-Visiere her und verteile diese kostenlos oder zum Selbstkostenpreis an Praxen, Kliniken, Apotheken und Pflegeheime.


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