Wolfenbüttel. Adventseinkäufe, Weihnachtsbaumtransport und Böller in der Silvesternacht: Was Spaß macht, kann im Straßenverkehr schnell gefährlich werden. Wer entspannt und unfallfrei ankommen möchte, sollte die typischen Risiken des Festmonats genau kennen. TÜV Nord gibt in einer Pressemitteilung Tipps, wie man sicher durch den Dezember fährt.
Marc Winkler, Leiter der TÜV Nord Station Wolfenbüttel-Halchter erklärt, wie Autofahrer souverän durch Advent, Feiertage und Silvesternacht navigieren.
Geschenke und Einkäufe sicher verstauen
Im Dezember ist der sicherste Ort für Geschenke und große Einkäufe der Kofferraum. „Entscheidend ist eine gleichmäßige Verteilung der Ladung. Eine einseitige Beladung kann das Fahrverhalten spürbar verändern“, erklärt Winkler. Schwere Pakete gehören nach unten und möglichst nah an die Rückbank, idealerweise auch noch mit Zurrgurten fixiert.
Symbolbild Foto: TNM / iStock / Olena Miroshnichenko
Anti-Rutsch-Matten oder Gepäcknetze verhindern, dass Kartons bei einem Bremsmanöver verrutschen. Im Innenraum sollten nur leichte Gegenstände liegen und auch sie müssen gesichert sein. Lose Handys, Tablets oder Spielzeug können sich sonst bei einem plötzlichen Stopp in gefährliche Geschosse verwandeln. „Und auch wenn es verlockend ist: Auf die Hutablage gehört nichts“, warnt Winkler.
Weihnachtsbaum sicher transportieren
Sobald der Weihnachtsbaumverkauf beginnt, stellt sich jedes Jahr dieselbe Frage: Wie transportiert man die Tanne sicher nach Hause? „Ein ungesicherter Baum kann bei einer Vollbremsung schnell zum Geschoss werden“, sagt der Stationsleiter und erklärt: „Spanngurte und rutschfeste Unterlagen sichern den Weihnachtsbaum sowohl beim Dachtransport als auch im Innenraum und halten ihn bei abrupten Manövern auf Position.“
Der Stamm zeigt stets in Fahrtrichtung. Wird die Tanne innerhalb des Autos nach Hause gefahren, sollte sie fest an der Rückenlehne anliegen. Ragt sie über die Kofferraumklappe hinaus, müssen Rücklichter und Kennzeichen sichtbar bleiben. Für Überstände gilt: „Ab einem Meter ist eine rote Warnflagge in 30 mal 30 Zentimetern Pflicht. Alles, was über 1,5 Meter hinausragt, darf nicht mehr transportiert werden.“
Weihnachten am Steuer – wo liegt die Grenze?
Verkleidungen sind erlaubt, solange Beweglichkeit und Sicht nicht eingeschränkt sind. „Lange Mäntel, dichte Bärte oder ausladende Engelsflügel können im Ernstfall gefährlich werden und bei einer Polizeikontrolle als Verstoß gelten“, sagt Winkler. Auch Kostümstiefel oder dicke Handschuhe liegen während der Fahrt besser im Kofferraum. Kleine Accessoires wie eine rote Mütze oder Gesichtsbemalung sind hingegen unproblematisch, solange das Gesicht gut erkennbar bleibt.
„Masken oder vollständig verdeckende Kostümteile müssen jedoch vor der Fahrt abgenommen werden“, so Winkler. Ebenso sind funkelnde Lichterketten während der Fahrt tabu. Dezente Deko im Wagen ist aber erlaubt. „Die Frontscheibe sowie die vorderen Seitenscheiben und der Innenspiegel müssen aber in jedem Fall frei bleiben“, betont Winkler.
Tipps für eine sichere Silvesternacht
Kaum ist Weihnachten vorbei, rückt schon die nächste Besonderheit des Dezembers näher: die Silvesternacht – mit ganz eigenen Herausforderungen für Autofahrer. „Rauchschwaden, Funkenregen und laute Knalleffekte können die Sicht unvermittelt verschlechtern und die Wahrnehmung stören“, erklärt Winkler. Gerade in Wohngebieten gilt deshalb: langsam fahren, defensiv bleiben und jederzeit bremsbereit sein.
Auch Betrunkene oder Personen, die am Straßenrand Böller zünden, können plötzlich auf die Straße treten. Das Auto stellt man am besten an einem geschützten Platz ab. Ohne Garage ist ein Standort unter Bäumen oft die beste Wahl, da Äste herabfallende Silvesterraketen-Reste wirksam abbremsen. Ein weiterer Tipp: Auf frisch gewachstem Lack gleiten Rückstände besser ab und Schmauchspuren lassen sich leichter entfernen.
