Salzgitter. Wie kürzlich berichtet, gibt es die Absichtsbekundung zweier Unternehmen, die Mehrheit der Aktien der Salzgitter AG zu übernehmen. Dagegen protestierten am gestrigen Montag gut 1.600 Mitarbeiter im Rahmen einer öffentlichen Betriebsversammlung vor dem Besucherzentrum an Tor 1 des Unternehmens.
Die Beschäftigten brachten klar zum Ausdruck, was sie am meisten fürchten: die Aufgabe der Eigenständigkeit. "Wir sind jahrzehntelang mit der Eigenständigkeit gut gefahren. Wir wollen weiterhin Herr der eigenen Situation sein. Wir sehen keine Notwendigkeit, fremdbestimmt zu werden", fasste Hasan Cakir, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Salzgitter AG, die Position des Betriebsrates vor Ort zusammen.
Gibt noch keine Grundlage
Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, stellte sich den Mitarbeitern. Er betonte, dass das Hauptziel sei, den Transformationsprozess des Unternehmens hin zu "grünem Stahl" nicht zu gefährden. Dies werde man bei den Gesprächen, die es jetzt zu führen gelte, immer vorne an stellen. Konkrete Aussagen könne man derzeit aber nicht treffen, da man bislang nicht mehr als eine Ankündigung habe, dass es gegebenenfalls ein Interesse an der Übernahme gebe. Sobald man eine Grundlage habe, werde man sich klar positionieren.
Man habe Verständnis, dass es auf Seiten der Beschäftigten Fragen und auch Unsicherheiten gebe, so Groebler. Daher wolle man auch weiter informieren, sobald man mehr wisse, welche Pläne die Unternehmen haben, die die Übernahmepläne geäußert hatten. Teil der Zukunftsstrategie sei auch die Eigenständigkeit des Unternehmens. Einige der Anwesenden brachten zum Ausdruck, dass dies das oberste Ziel sein müsse. Letztlich trennte man sich aber halbwegs einvernehmlich. Man werde den Vorstand an seinen Worten, die Eigenständigkeit verteidigen zu wollen, messen, so das Fazit des Betriebsrates.
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