Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Salzgitter mit Corona infiziert - Jetzt soll die Bundeswehr helfen

Bereits im Frühjahr sei eine solche Option besprochen worden, die eigenen Kräfte reichten jedoch aus. Jetzt ist die Lage deutlich angespannter.

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Das Gesundheitsamt in Salzgitter. (Symbolbild)
Das Gesundheitsamt in Salzgitter. (Symbolbild) | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Das Gesundheitsamt der Stadt Salzgitter ist am Limit. Am heutigen Mittwochmorgen wurden Corona-Infektionen bei drei Mitarbeitenden nachgewiesen, elf weitere Personen mussten sich in Quarantäne begeben. Es handelte sich dabei um Mitarbeiter eines Test-Teams im Corona-Drive-In. Wie Stadtsprecherin Simone Kessner erklärt, hat die Stadt Salzgitter nun die Bundeswehr um Unterstützung im Gesundheitsamt ersucht, um die Testkapazitäten aufrechtzuerhalten.


Die positiv getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich laut Kessner im privaten Umfeld infiziert und waren teilweise asymptomatisch. Bei den elf weiteren Angestellten des Gesundheitsamtes, die nun unter Quarantäne stehen, handelt es sich um Kontaktpersonen der Kontaktkategorie 1. Kessner stellt jedoch auch klar, dass das Gesundheitsamt weiterhin arbeitsfähig sei: "Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit Hochdruck. Die Kolleginnen und Kollegen in Quarantäne aus der Statistik werden zum Beispiel im Home-Office weiterhin in ihren Aufgaben eingesetzt. Die ausfallenden Testkapazitäten werden kurzfristig durch den Einsatz anderer verfügbarer Kräfte kompensiert." Das Gesundheitsamt der Stadt Salzgitter beschäftigt aktuell 65 Mitarbeitende. Allein 23 davon seien als Unterstützung aus anderen Organisationseinheiten der Stadtverwaltung abgezogen worden. Neben den Ausfällen durch "normale" Erkrankungen fehlen durch die nun aufgetretenen Corona-Bedingten Ausfälle auch Kapazitäten in der Testung.

Bundeswehr und Feuerwehr helfen


"Die Testkapazitäten des Gesundheitsamtes sind aktuell angespannt, weil ein Test-Team des Corona-Drive-In ausgefallen ist", erklärt Kessner und fügt hinzu: "Trotzdem konnten heute im Drive-In noch Tests durchgeführt werden." Zudem sei mit einem Unternehmen in Salzgitter eine Kooperation für weitere Testkapazitäten vereinbart worden und auch die Berufsfeuerwehr stelle weitere Testkapazitäten zur Verfügung. "Bei der Bundeswehr sind zudem Sanitätssoldatinnen und –soldaten angefordert, um die Testkapazitäten des Corona-Drive-In dauerhaft sicherzustellen." Grundsätzlich seien Tests aber auch bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchführbar. Neben den Testkapazitäten müssen zudem auch die erforderlichen Laborkapazitäten vorhanden sein. "Hier hat das Gesundheitsamt vorsorglich neben Tests über das Niedersächsische Landesgesundheitsamt weitere Laborkapazitäten gebucht", berichtet die Stadtsprecherin.

"Bis vor kurzem waren die Infektionszahlen täglich wechselnd und auf niedrigerem Niveau, erst jetzt mit dem schnellen Anstieg der Zahlen ist der Bedarf vorhanden."

- Stadtsprecherin Simone Kessner zur Anforderung der Bundeswehr.



Eine mögliche Anforderung der Bundeswehr zur Hilfe im städtischen Gesundheitsamt sei bereits im Frühjahr vorbereitet und mit dem Wehrbereichskommando in Hannover besprochen worden. Damals wurde vereinbart, dass eine Anforderung grundsätzlich "aus aktuellem Anlass" erfolgen sollte. Nach Salzgitter sollen nun Sanitätssoldatinnen und -soldaten für die Abstriche sowie zwei Fachärztinnen und Ärzte für Hygiene zur Unterstützung des Infektionsschutzteams kommen. Die Vorprüfung sei bereits erfolgt. "Bis vor kurzem waren die Infektionszahlen täglich wechselnd und auf niedrigerem Niveau, erst jetzt mit dem schnellen Anstieg der Zahlen ist der Bedarf vorhanden", kommentiert Simone Kessner. Die Soldatinnen und Soldaten erhalten in Salzgitter eine Schlafmöglichkeit und werden auf Kosten der Stadt untergebracht und versorgt.

Neben der Bundeswehr sind zwei Containment-Scouts des Robert-Koch-Instituts angefordert worden. Die Stadt Salzgitter hat 19 befristete Stellen geschaffen und besetzen können.

Aktualisiert, 4. November, 16:48 Uhr:



Die Stadt Salzgitter hat in einer späteren Nachricht die Anzahl der infizierten Mitarbeitenden von vier auf drei korrigiert. Der Artikel wurde dahingehend aktualisiert.


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