Mittags in der Vielharmonie in Braunschweig ist der rechte Ort, um in der Mitte des Tages kulinarisch zu entspannen.
Das Mittagsgeschäft ist bei Restaurants sicher nicht so beliebt. Manche bieten es erst an und müssen dann die Segel streichen. Mittagstisch bringt nicht so viel ein, denn in der Regel kostet das Essen weniger für die Gäste. Und viele schieben sich in der Tagesmittenpause lieber schnell quer etwas rein, statt sich in Ruhe hinzusetzen. Um den Bankplatz in Braunschweig herum ist jedoch ein Ort, an dem man sich, besonders jetzt im Sommer, eine richtige Mahlzeit gönnen sollte zwischen den beiden Arbeitshälften. Oder wenn man am Shoppingtag eine kontemplative Pause benötigt. Bäume, aber auch Sonne. Schöne Architektur. Viel Platz. Und durch zwei ansprechende Restaurants mit Stühlen und Tischen draußen eine belebte Atmosphäre, die trotzdem vom Trubel der City abgelegen ist. In der Vielharmonie probierten wir den normalen Mittagstisch. Um die 10 Euro, variierend, entweder mit Vor- oder Nachspeise.
Ungewohnte Ausblicke
Ich traf mich mit einem Freund und wir nahmen beide die Nachspeise. Eine Aprikosen-Pannacotta, deren Vanillenote grandios schmeckte, während die Aprikosen selbst etwas blass waren. Das ist offenbar ein generelles Problem dieses Obstes, das selten Aroma hat. Woran das auch immer liegen mag. Die beiden Hauptspeisen waren ein Genuss. Fish & Chips locker und gut frittiert. Wer sich bei manch schlechtem Imbiss in Deutschland abgewöhnt hat, diese Spezialität zu essen, der sollte sie, wenn sie denn in der Vielharmonie wieder auf die Mittagskarte kommen, unbedingt probieren. Das gilt genauso für das fast schon ausgestorbene Zigeunerschnitzel, das man sonst besser meidet. Das liegt mutmaßlich daran, dass das Schnitzel der Balkan-Spezialität meist unter einer undefinierbaren Tomatensauce vergraben ist, in denen sich ebenso undefinierbare stückige Teilchen verlieren. Hier war es dagegen der pure Geschmack gereifter roter Paprika, ein zartes Schnitzel und Pommes Frittes, die ihren Namen verdienen.