Mobile Teams statt Impfzentren: Örtliche Gesundheitsämter sollen weiter impfen

Die Hauptverantwortung für das Impftempo und den Impferfolg soll ab Oktober aber bei den niedergelassenen Ärzten liegen.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Niedersachsen. Die Niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens und die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände haben am Dienstag eine Bilanz der bisherigen Arbeit der stationären Impfzentren gezogen und die Pläne für den Fortgang der Impfkampagne in staatlicher Verantwortung vorgestellt. Zentraler Bestandteil des zwischen Land und Kommunen abgestimmten Konzeptes ist die Umwandlung der 50 stationären Impfzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten in mobile Impfteams (MIT), die an die örtlichen Gesundheitsämter angedockt werden. Das berichtet das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in einer Pressemitteilung.


In den stationären Impfzentren und durch die bisher eingesetzten mobilen Teams wurden mit Stand vom 6. September mehr als 5,6 Millionen Impfungen durchgeführt. Insgesamt sind in Niedersachsen 68,7 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal und 63,3 Prozent vollständig gegen COVID-19 geimpft. In den kommenden Wochen werden in den Impfzentren bis zum 30. September noch Zweitimpfungen mit mRNA-Impfstoffen und dezentrale Impfaktionen mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson vorgenommen.

Bis zu 135 Mobile Impfteams


Über den 30. September hinaus sollen in Niedersachsen bis zu 135 MIT im Einsatz bleiben, die jeweils aus bis zu zwölf Personen bestehen können und damit bei Bedarf auch gleichzeitig an mehreren Einsatzorten impfen können. Der Aufbau der Teams erfolgt im Auftrag des Landes, das damit auch den Großteil Kosten trägt. Auch der Bund hat zugesagt, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Die Impfärztinnen und Impfärzte werden wie bereits für die Impfzentren auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) tätig.

Mit Ablauf des 30. Septembers wird der Bund die Impfstofflieferungen an die Länder einstellen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Hauptverantwortung für das Impftempo und den Impferfolg bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten liegen, unterstützt durch die Krankenhäuser, die der Bund zu diesem Zweck neu als Leistungserbringer für die Covid-Schutzimpfungen zugelassen hat, und die betriebsärztlichen Dienste. Die Versorgung der Teams mit Impfstoff wird deshalb durch Schwerpunkt-Apotheken sichergestellt, die sich für diese Aufgabe bereit erklärt haben. Die Grundlagen dafür hat das Land mit dem Landesverband der Apotheken verhandelt. Der für die Einrichtung der Mobilen Teams notwendige Erlass an die Landkreise und kreisfreien Städten ist am Dienstag versandt worden.

Die Aufgaben der Impfteams


Die Aufgaben und Einsatzgebiete der mobilen Impfteams umfassen ab Oktober die folgenden Bereiche:
- Durchführung der Auffrischungsimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen sowie den Einrichtungen der Eingliederungshilfe
- Durchführung von dezentralen Impfaktionen zur Steigerung der Impfquote (beispielsweise an Allgemein- und Berufsbildenden Schulen, an Hochschulen und Fachhochschulen, in Quartieren mit besonderen sozialen Herausforderungen oder Standorten mit besonders viel Publikumsverkehr wie Bahnhöfen etc.)
- Durchführung von gezielten aufsuchenden Impfungen bei einem akuten regionalen Infektionsgeschehen

Weitere Informationen zu dezentralen Impfangeboten in Ihrer Kommune finden Sie gesammelt unter www.impfen-schuetzen-testen.de. Die nächstgelegene Praxis, in der Covid-Schutzimpfungen durchgeführt werden, finden Sie unter www.arztauskunft-niedersachsen.de.


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