Berlin. In der Diskussion über mögliche Milliardenverschwendung bei PCR-Tests hat sich Ärztefunktionär Frank Ulrich Montgomery zurückhaltend geäußert. Dass die Testmaterialien 2020 deutlich günstiger zu kaufen gewesen seien als von Ärztevertretern in Preisverhandlungen angegeben, sei "nicht so das ganz große Thema", sagte er dem Radiosender HR-Info.
"Das ist Vergangenheitsbewältigung und keine Zukunftspolitik. Auch das verschwendete Geld hat geholfen, dass Deutschland im Vergleich mit vielen anderen Ländern einigermaßen gut durch diese ganze Krise gekommen ist." Gleichwohl sprach sich Montgomery dafür aus, die fragwürdigen Kalkulationen zu prüfen: "Wir haben ja wie bei den Masken gemerkt, dass es am Anfang viele administrative Probleme gab. Dass zu viel Geld bezahlt wurde, dass auch Durchstechereien dabei waren. Das muss man alles sauber aufarbeiten, sowohl politisch wie auch strafrechtlich."
Für PCR-Tests in der Corona-Pandemie haben Bund und Krankenkassen bisher mehr als sechs Milliarden Euro ausgegeben. Nach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" hätten sie wohl eine Summe im Milliardenbereich sparen können, denn Ärztefunktionäre sollen zu hohe Erstattungen für die Labore ausgehandelt haben.
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