Morddeutschland: NDR zeigt spektakuläre Fälle aus der Region

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Die Ermittler suchen im Büro nach Spuren. Es geht nicht nur um Fingerabdrücke und sondern auch um Hinweise auf illegale Geschäfte. Fotos: © NDR, NDR Presse und Information/Fotoredaktion,
Die Ermittler suchen im Büro nach Spuren. Es geht nicht nur um Fingerabdrücke und sondern auch um Hinweise auf illegale Geschäfte. Fotos: © NDR, NDR Presse und Information/Fotoredaktion, | Foto: NDR" (S2). NDR Presse und Information/Fotoredaktion, Tel: 040/4156-2306 oder -2305, pressefoto@ndr.de

Region. Bereits im Sommer 2017 verfilmte der NDR einige der spektakulärsten Mordfälle Norddeutschlands. Damals auch den Fall Geyer. Nun startet der NDR mit einer weiteren Serie "Morddeutschland". Auch hier werden Mordfälle aus der Region noch einmal von Regisseur Björn Platz vor die Kamera gebracht.


Nach dem großen Erfolg der ersten Folgen setzt das NDR Fernsehen das True-Crime-Format im Herbst fort. Bei „Morddeutschland“ steht nicht die Grausamkeit der Taten, sondern die Kriminalistik im Mittelpunkt, berichtet der Norddeutsche Rundfunk. Die 30-minütigen Folgen sollen eindrucksvoll Einblick in die umfangreiche Arbeit und die innovativen Methoden der Ermittler geben. Sie sind den Tätern mit Verstand, Taktik und Präzision auf der Spur. Die Kamera geht mit den Ermittlern nochmals an die Orte, die für den Fall wichtig waren. Die Dokumentation zeigt, wie kompliziert und mühsam Mordermittlungen sind, wie Kriminalisten denken und welche winzigen Details am Ende zum Durchbruch führen können.

„Morddeutschland“ setze nicht auf klassisches Reenactment, so der NDR. Illustriert werden die Ermittlungen durch den Einsatz aufwendiger Graphic-Novel-Elemente. „Morddeutschland“ läuft ab dem 21. September immer freitags um 21.15 Uhr im NDR Fernsehen. Autor der sechs neuen Folgen ist Björn Platz, die Redaktion liegt bei Florian Müller.

Die Schmugglerin


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Der Tatort liegt in einem Industriegebiet im Norden Braunschweigs. Ein perfekter Ort für einen Mord. Fast ausschließlich Firmen, keine Anwohner, nachts praktisch keine Zeugen, gute Verkehrsanbindung und damit auch gute Fluchtwege. Foto:



In der ersten Folge, die am 21. September im NDR Fernsehen ausgestrahlt wird, geht es um einen Fall aus Braunschweig,09 der vielen noch in Erinnerung sein dürfte. 1998 wird eine polnischstämmige Deutsche in Braunschweig erschossen. Der Tatort liegt in einem Industriegebiet. Augenzeugen gibt es keine. Der oder die Täter sind äußerst kaltblütig vorgegangen und haben die Frau kurz vor Mitternacht in ihrem Büro geradezu hingerichtet, während ihr Mann mit einem Bekannten nur ein Zimmer weiter saß und Ouzo trank. Schnell wird klar, dass das Opfer Kontakte zur Organisierten Kriminalität hatte. Auch der Ehemann der Ermordeten ist nicht so unschuldig, wie er tut. Die Ermittlungen sind sehr kompliziert. Ständig tauchen neue, dunkle Geschäfte auf, in die die Getötete verstrickt war. Die Beamten müssen international ermitteln - von Polen bis nach Panama. Es geht um Auto-Schiebereien, Schmuggel und Prostitution. Und in Braunschweig laufen die Fäden der Organisierten Kriminalität zusammen. Nach monatelangen Ermittlungen können die Täter und die Hintermänner gefasst und auch verurteilt werden.

28. September: Die letzte SMS


Im Sommer 2004 verschwindet ein Handyhändler aus Neubrandenburg. Seine Familie erhält noch einige Tage lang SMS vom Handy des Geschäftsmannes. Er brauche eine Auszeit und müsse sein Leben neu ordnen, steht da. Doch der Schreibstil passt nicht zu dem Verschwundenen. Seine Frau meldet ihn eine Woche später als vermisst. Die Kriminalpolizei ermittelt zunächst erfolglos. Bis die Mordkommission die Sache übernimmt. Sie stößt auf diverse Ungereimtheiten im Leben des Handyhändlers. Er führte ein Doppelleben. Dann nimmt der Fall eine dramatische Wende. Am Ende werden mehr als 30 Polizeidienststellen eingeschaltet, diverse Autos zu Schrott gefahren - und zwei Menschen tot sein.

5. Oktober: Der Briefmarkenhändler


Im November 2010 wird der Briefmarkenhändler Robert H. tot in seiner Wohnung in Hameln aufgefunden. Er liegt bereits seit vier Tagen in seiner Badewanne. Er hat schwere Kopfverletzungen. Im Wohnzimmer, im Flur und im Badezimmer finden die Ermittler viele Blutspuren. Die Obduktion ergibt dann aber, dass der Briefmarkenhändler erdrosselt wurde, bevor ihn jemand in die Badewanne legte. Ein Motiv ist zunächst nicht erkennbar. Im Laufe der Ermittlungen finden die Beamten jedoch heraus, dass Robert H. sehr viele Feinde hatte. Er hat sich offenbar mit vielen Menschen in seinem näheren Umfeld angelegt und auch geschäftlich diverse Kunden und Kollegen verärgert. Das macht es für die Ermittler besonders schwierig, weil sie niemanden finden, der in letzter Zeit in H.'s Wohnung war. So wissen sie auch nicht, was dort möglicherweise fehlt und was verändert wurde. Mehrfach glauben sie, eine Spur gefunden zu haben. Mehrfach scheitern sie. Für den Leiter der Mordkommission ist dieser Fall ein Wechselbad der Gefühle. Schließlich bringt ein falscher 200-Mark-Schein den Durchbruch.

12. Oktober: Der Tote im Stausee


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Suche nach den Leichenteilen mit Boot und Tauchern. Vor der Staumauer gibt es eine Strömung, die die sterblichen Überreste abgetrieben haben könnte. Foto:



Im Februar 2007 entdeckt eine Spaziergängerin an der Okertalsperre im Wasser zwischen Treibholz etwas, das dort nicht hingehört. Es sieht aus wie der Teil einer Schaufensterpuppe. Allerdings ohne Arme, Unterleib und Kopf. Es ist ein menschlicher Torso. Was dann folgt, sind die wohl aufwendigsten Ermittlungen in der Geschichte der Polizei Goslar. Die Medien stürzen sich auf die Geschichte. Die Spur führt ins Rotlichtmilieu. Es geht um Bordellbeteiligungen, Betrug und Blutrache. Die Ermittlungen ziehen sich über mehrere Jahre hin, bis schließlich alle Täter hinter Gittern sitzen.

19. Oktober: Tod im Bauernhaus


Heinrichdorf, Niedersachsen: Zunächst deutet alles auf einen „erweiterten Suizid“ eines Ehepaares hin. Eine Waffe wird in der Nähe der Leiche des Ehemannes gefunden, der sich nach der Ermordung seiner Frau offenbar selbst richtete. Aber: Die Rotenburger Ermittler, die im Tötungsfall Arthur (81) und Alma Z. (72) arbeiten, haben Zweifel. Sie finden heraus: Die tödlichen Stiche können nicht durch die vorgefundene Sichel verübt worden sein. Hier kommt nur ein Messer oder ein ähnliches Werkzeug infrage. Trotz intensiver Suche am Tatort und in der Umgebung können die Ermittler die tatsächliche Tatwaffe nicht finden. Auch die Suche nach einem Motiv und einem Täter gestaltet sich äußerst schwierig.

26. Oktober: Der letzte Zeuge


Januar 2001: Der Brite Timothy S. liegt nackt in einer Blutlache in seiner Hamburger Wohnung, als ihn ein Nachbar findet. Der Computer-Fachmann wurde erstochen. Am Sonnabend zuvor war S. noch im Hausflur gesehen worden. Er wollte einen Kiez-Bummel machen. Offenbar lernte S. dabei seinen Mörder kennen und nahm ihn mit in seine Wohnung. Die Hamburger Ermittler versuchen, den Abend zu rekonstruieren und stoßen auf jede Menge Schwierigkeiten. Es dauert lange, bis die Polizei einen Erfolg vermelden kann.

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