Motorradgedenkfahrt: So gedachten die Biker den Verkehrstoten

Mit einer Kolonne von über 30 Zweirädern gedachten Biker den im Verkehr verstorbenen Motorradfahrern. Die Gedenkveranstaltung fand wegen der Pandemie zum ersten Mal auch digital statt.

Mit einer Kolonne von über 30 Fahrern gedachten die Biker den im Verkehr verstorbenen Motorradfahrern.
Mit einer Kolonne von über 30 Fahrern gedachten die Biker den im Verkehr verstorbenen Motorradfahrern. | Foto: Phil-Kevin Lux

Braunschweig/Salzgitter. Am gestrigen Samstag fand sie wieder statt, nachdem sie im vergangenen Jahr wegen der Coronapandemie ausfallen musste: Die Gedenkfahrt für die Motorradfahrer, die in der vorangegangenen Saison im Verkehr zu Tode gekommen waren. Weil die Veranstaltung 2020 aber nicht stattfinden konnte, wurde in diesem Jahr den insgesamt 22 Toten der Saison 2019 und 2020 gedacht. Zudem wurde die Fahrt von Braunschweig nach Salzgitter-Bad im Internet per Stream übertragen, um diejenigen, die wegen Corona zu Hause blieben, zumindest im Rahmen der Möglichkeiten teilhaben zu lassen.


22 Kreuze hatten die Motorradfahrer bei sich, als sie in Salzgitter-Bad einfuhren. 22 Kreuze für die 22 Biker, die in den Jahren 2019 und 2020 in der Region bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. Am Motorradgedenktag soll ihnen gedacht werden. Es soll aber auch zu Beginn der Motorradsaison ein mahnendes Beispiel dafür gesetzt werden, wie wichtig es gerade für Motorradfahrer ist vorausschauend zu fahren. Mit fast 30 Motorrädern sei die Fahrt von Braunschweig aus in Richtung Salzgitter-Bad gestartet.

In normalen Jahren gäbe es hier noch eine Veranstaltung, in der die Motorradfahrer gemeinsam an einem Gottesdienst teilnehmen. Anschließend würde dann ein gemeinsamer Nachmittag verbracht. Wegen der Coronapandemie konnte jedoch nur der Gottesdienst stattfinden. Um die, die sonst dabei wären jedoch nicht ganz außen vorzulassen, sei die Fahrt jedoch gestreamt worden, wenn auch eine halbe Stunde versetzt. Der Stream kann auch auf dem YouTube-Kanal der Arbeitsgemeinschaft christlicher Motorradfahrer Braunschweig angesehen werden.

"Motorräder haben keine Knautschzone"


Für Frank Steimke von der Polizeiinspektion Salzgitter-Peine-Wolfenbüttel sei die Veranstaltung auch eine Gelegenheit daran zu erinnern, wie vorsichtig Motorradfahrer im Straßenverkehr sein müssten. "Gerade bei Motorradfahrern ist die Gefahr groß übersehen zu werden." Jeder Fahrer müsste sich darüber im Klaren sein, wie unübersichtlich Autos heute sein können. Dadurch können tote Winkel entstehen, in denen auch schonmal ein Motorrad verschwinden kann. "Von daher der Appell an alle Verkehrsteilnehmer", so Steimke, "Wenn sie warte pflichtig sind, lassen Sie sich Zeit vernünftig die Lage zu überblicken, ob sich nicht doch ein Motorradfahrer in einem toten Winkel befindet."

Die ACM Braunschweig stand wie auch schon die Jahre zuvor als Mitorganisator hinter der Veranstaltung. In diesem Jahr war die Planung schwerer als sonst. Hygienekonzepte mussten erstellt werden, die Liveübertragung organisiert und überhaupt die Veranstaltung an die aktuelle Lage angepasst werden, erklärt Christina Wachter, die stellvertretende Vorsitzende des ACM Braunschweiger Land. "Die traditionelle Fahrt ist leicht zu organisieren, weil alle Institutionen wissen, worauf es ankommt", erzählt Wachter. Sie hoffe auch, dass diese Veranstaltung so eine Ausnahme bliebe. Im kommenden Jahr will man wieder traditionell gedenken.


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