NABU pflanzt für Gartenrotschwanz und Hornisse


Im Herbst stehen Obstbäume ganz im Mittelpunkt. Foto: NABU/Marlies Gräwe
Im Herbst stehen Obstbäume ganz im Mittelpunkt. Foto: NABU/Marlies Gräwe | Foto: NABU/Marlies Gräwe

Region. Der Herbst ist eine gute Zeit, um neue Obstbäume zu pflanzen: Daher haben sich die NABU Gruppen Goslar, Peine und Salzgitter in diesem Herbst wieder viel vorgenommen. Das teilt die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen in einer Pressemeldung mit.


In der Region werden im Rahmen des durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung geförderten Mitmachprojektes „Streuobstwiesen für Gartenrotschwanz, Hornisse & Co“ des NABU Niedersachsen insgesamt 39 hochstämmige Obstbäume und 5 Sommerlinden gepflanzt. Über alte Obstsorten wie „Bühler Frühzwetsche“ oder „Köstliche von Charneu“ freuen sich die NABU-Aktiven ebenso wie die Insekten- und Vogelwelt. Nicht zuletzt aufgrund der über 5.000 Tier- und Pflanzenarten gilt es, diese naturnahe Kulturlandschaft als bedeutsamen Brut- und Lebensraum zu erhalten. Regelmäßige Nachpflanzungen zur Erweiterung des Altersspektrums und Erhaltung der Streuobstwiese sind daher wichtig.

Unter der Leitung der lokalen NABU-Gruppe haben am zweiten November-Wochenende viele Freiwillige auf drei verschiedenen Streuobstwiesen in Salzgitter-Lebenstedt (Biologische Station), Wendeburg (Meerdorf) und in Langelsheim (Astfeld) bereits die ersten 24 Bäume gepflanzt – weitere 20 Bäume werden auf zwei weiteren Flächen folgen. Interessierte haben daher an zwei weiteren Pflanzungen des NABU Goslar die Möglichkeit, sich zu beteiligen:

  • Samstag, 17. November, 8 Uhr: Pflanzung auf der Streuobstwiese Groß Döhren. Um 10 Uhr bietet der NABU Goslar ein Frühstück zur Stärkung an.

  • Samstag, 17. November, 10 Uhr: Nach einem Frühstück folgt die Pflanzung auf der Streuobstwiese Neuenkirchen.


Treffpunkt für beide Pflanzungen ist das NABU-Vereinsgelände Grube Fortuna, Groß Döhren (Liebenburg). Bitte an festes Schuhwerk, dem Wetter angepasste Kleidung und Arbeitshandschuhe denken. Helfende Hände sind immer herzlich willkommen. Informationen und Anmeldung unter Telefon: 05321 46936-82 oder E-Mail: info@nabu-goslar.de.

„Streuobstwiesen sind sehr wertvolle Naturschätze“, erläutert Marlies Gräwe, Leiterin des NABU-Mitmachprojektes beim NABU Niedersachsen. Eine Besonderheit von Streuobstwiesen sind die hochstämmigen Obstbäume, sie sind schwieriger in der Pflege, haben jedoch großen ökologischen Wert. Werden sie älter, fühlen sich in ihren Höhlen Fledermäuse wohl, Vögel ziehen dort ihren Nachwuchs groß. Wenn es im Sommer in hohlen Bäumen summt und brummt, haben sich dort wahrscheinlich Hornissen eingenistet.

„Mit genügend Platz, regelmäßigem Schnitt und einem guten Standort können diese Bäume sehr alt werden und vielen Generationen Nahrung und Tieren zudem Lebensraum bieten“, sagt Marlies Gräwe.

NABU-Mitmachprojekt „Streuobstwiesen für Gartenrotschwanz, Hornisse & Co.“


Unter Einbeziehung der örtlichen NABU-Gruppen stehen bei dem zweijährigen Mitmach-Projekt des NABU Niedersachsen vor allem Artenschutzmaßnahmen für verschiedene Vogelarten und Hornissen auf der Streuobstwiese im Mittelpunkt. Innerhalb des Projektes „Streuobstwiesen für Gartenrotschwanz, Hornisse & Co.“ sollen daher Nisthilfen aus Holzbeton für Vögel und Hornissen auf verschiedenen Streuobstwiesen ausgebracht werden. Neben einer bunten Auswahl an verschiedenen Nisthilfen für Gartenrotschwanz, Feld- und Haussperling oder Kleiber werden auch Hornissennisthilfen angeboten, welche für ein junges Wespen- oder Hornissenvolk geeignet sind. Weitere Maßnahmen für den Artenschutz sind innerhalb des Projektes geplant: So sollen auch junge, hochstämmige Obstbäume alter und regionaler Sorten neu gepflanzt werden.

In ganz Niedersachsen betreut der NABU mit aktuell 190 NABU- und 90 NAJU-Gruppen schon jahrzehntelang eine Vielzahl an Streuobstwiesen, dieses Engagement soll jetzt noch weiter unterstützt werden. Das Mitmach-Projekt bietet allen NABU-Gruppen die Möglichkeit, sich mit Aktionen für den Artenschutz und der Entwicklung der Streuobstwiesen zu beteiligen. Mit Hilfe von zahlreichen Aktionen in ganz Niedersachsen möchte der NABU während der Projektlaufzeit ein Hauptaugenmerk auf den Artenschutz richten und die Streuobstwiese gleichzeitig erlebbar machen.

Info: Streuobstwiese


Wer in der Natur unterwegs ist, kommt gelegentlich an Obstwiesen vorbei, auf denen hoch gewachsene Bäume scheinbar durcheinander stehen. Solche Streuobstwiesen sind sehr wertvolle Naturschätze: Man findet dort über 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Der Streuobstbau ist eine traditionelle Form des Obstbaus. Dabei wird mit umweltverträglichen Bewirtschaftungsmethoden Obst auf hochstämmigen Baumformen erzeugt.