Nach Fußballschlägerei: Polizei-Razzia im Clanmilieu

Es fing mit einer Auseinandersetzung bei einem Fußballspiel an und mündete in einem Großeinsatz der Polizei.

Spezialkräfte der Polizei (BFE) sichern ein Gebäude.
Spezialkräfte der Polizei (BFE) sichern ein Gebäude. | Foto: Polizei

Ilsede. Wie berichtet, kam es am vergangenen Sonntag in Gadenstedt zu einer Eskalation bei einem Fußballspiel. Das Spiel wurde unterbrochen und die Polizei musste einschreiten. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen gab es nun eine Razzia im Clanmilieu, dies teilte die Polizei mit.



Der Streit hatte während des Spiels mit einem Foul begonnen, welches ein 32-jähriger Spieler der Heimmannschaft an einem 29-jährigen Spieler der Gastmannschaft verübt hatte. Darauf reagierte der gefoulte Spieler mit Beleidigungen. Einer der Heimspieler wollte schlichtend eingreifen, dies nahm ein 22-jähriger Zuschauer zum Anlass, sich auf das Spielfeld zu begeben. Auf dem Spielfeld griff der Zuschauer den schlichtenden Heimspieler an und verletzte ihn leicht. Aufgrund dieser Körperverletzung kam es zu einer Solidarisierung der Mannschaften mit ihrem jeweiligen Spieler. Daraufhin wurde das Spiel durch den Schiedsrichter abgebrochen. Durch die Polizei wurde eine weitere Auseinandersetzung unterbunden. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen der Körperverletzung ein.

Spur führt ins Clanmilieu


Im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen wurde bekannt, dass nach dem Fußballspiel die Täter, die aus dem Clanmilieu stammen sollen, auf ihr Opfer eingewirkt hatten. Es kam zur Einschüchterung des Mannes und zur Bedrohung.

Beamte der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel und der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Polizei aus Göttingen (Anm.d.Red.: ein Spezialkommando) führten am heutigen Mittwoch deshalb in der Zeit von 7 bis 10 Uhr sogenannte Gefährderansprachen bei den vier Beschuldigten durch.

Die Polizei suchte mehrere Orte auf.
Die Polizei suchte mehrere Orte auf. Foto: Polizei


Die Einsatzorte waren in Peine in der Neuen Straße und in Salzgitter in der Vallstedter Straße und der Marienbruchstraße sowie eine weitere Örtlichkeit in Bremen.

"Gewalt ist nicht tolerabel"


Gefährderansprachen sind polizeiliche Maßnahmen, die den Verursachern und Tätern zum einen ihr Fehlverhalten aufzeigen sollen, aber insbesondere auch dazu genutzt werden, um Konsequenzen bei weiteren Missachtungen der Rechtsnormen aufzuzeigen.

Vorfälle wie am kommenden Wochenende werden seitens der Polizei sehr konsequent und priorisiert bearbeitet und auch nicht geduldet. Hierzu nimmt der Leiter des Polizeikommissariats Peine, Christian Priebe, wie folgt Stellung:

"Sportplätze sind das Zuhause von vielen Sportlern und am Wochenende auch von deren Familien. Gewalt ist insbesondere dort, auch bei allen Emotionen die zum Fußball gehören, nicht tolerabel. Im Nachtatverhalten sollten dann familiäre Strukturen genutzt werden, um Einfluss auf Zeugen und Opfer zu nehmen. Der heutige Einsatz verdeutlicht, dass wir diese Form der Rechtsbrüche nicht dulden. Sie können stets konsequent und zeitnah eine wahrnehmbare Reaktion ihrer Polizei erwarten."


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