Nach Impfaffäre: Seesener Probst tritt zurück

Der Probst der Probstei Seesen, Thomas Gleicher, tritt mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern zurück. Dem Geistlichen, der zeitgleich Aufsichtsratvorsitzender des Altenzentrums St. Vitus war, wird vorgeworfen sich entgegen geltender Bestimmungen frühzeitig eine Impfung gegen das Coronavirus besorgt zuhaben.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Seesen. Thomas Gleicher, Propst der Propstei Gandersheim Seesen, ist mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern als Aufsichtsratsvorsitzender des evangelischen Altenzentrums St. Vitus in Seesen sowie als Propst der Propstei Gandersheim-Seesen zurückgetreten. Das erklärt die Braunschweiger Landeskirche in einer Pressemitteilung. Er reagiert damit auf Vorwürfe, der Aufsichtsrat der Einrichtung habe sich am 9. Januar ungerechtfertigt eine frühe Anti-Corona-Impfung verschafft.


In einer persönlichen Erklärung Thomas Gleichers vom heutigen Freitag heißt es dazu: „Ich möchte noch einmal versichern, dass es stets das oberste Ziel der gesamten Leitung des St. Vitus war, dem Wohl und der Gesundheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner sowie seiner Mitarbeitenden zu dienen.“ Der Rücktritt sei nötig geworden, um weiteren Schaden von der Kirche und seiner Familie abzuwenden.

Landesbischof Dr. Christoph Meyns äußerte in einer ersten Reaktion Respekt gegenüber der Entscheidung des Propstes. Gleicher habe sich über viele Jahre und in vielen Ämtern große Verdienste um das kirchliche Leben im Braunschweiger Land erworben. Vor allem das diakonische Engagement sei ihm stets ein Herzensanliegen gewesen.


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