Nach Mini-Schafskälte: Eine Woche Turbosommer steht bevor

In der kommenden Woche wird voraussichtlich erstmals die 30 Grad Marke geknackt. Die kommenden Wochenenden sehen jedoch eher nach einer mäßigen Enttäuschung aus - je nach Geschmack.

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(Symbolbild)
(Symbolbild) | Foto: Marvin König

Region. Der längste Tag des Jahres steht mit der Sommersonnenwende am 21. Juni kurz bevor und endlich startet der Sommer in der Region richtig durch. Der Sonntag bringt uns zwar noch einen letzten kleinen Temperatursturz unter die 20 Grad Marke, das war es dann aber auch schon fürs Erste mit der Schafskälte. Bis zum Donnerstag kommender Woche knacken wir die 30 Grad und müssen uns vor Regen nicht fürchten. Nur zum Wochenende wird es dann wohl wieder etwas ungemütlicher.


Schon der heutige Freitag hat für sonnenverliebte allerhand zu bieten. Das feuchtwarme und graue Wetter der letzten Tage hat sich verzogen, nur einige Wolken verdunkeln noch gelegentlich den Himmel. Bis Mitternacht bleibt es mit 19 Grad vergleichsweise mild, der Tiefstwert in der Nacht liegt bei 16 Grad. Am morgigen Samstag werden Höchsttemperaturen von bis zu 21 Grad erreicht. Es bleibt jedoch weitestgehend bewölkt und bereits ab dem frühen Vormittag kann es in der ganzen Region zu vereinzelten leichten Regenschauern kommen. Zudem frischt der Wind zum Nachmittag wieder leicht auf. Die meisten Sonnenstunden gibt es aller Voraussicht nach im Norden der Region, also im Bereich Gifhorn, Wolfsburg und Peine. Zum Abend hin reißt die Wolkendecke dann überall allmählich auf und es besteht kein Risiko mehr für Regen. Nachts fallen die Temperaturen dann sogar auf Tiefstwerte von bis zu 11 Grad.

Der Sonntag wird immer besser


Am Sonntag übernimmt dann ein Hochdruckgebiet über der Nordsee das Ruder und nimmt dem Einfluss des skandinavischen Tiefdruckgebiets allmählich die Kraft, die uns den Samstag verregnet hat. Der Sonntag beginnt dabei noch stark bewölkt, bis zum Abend hin verziehen sich aber immer mehr Wolken und geben die Sonne frei. Die Temperaturen erreichen am Nachmittag eher langsam und zögerlich die 20 Grad. Mit Regen muss jedoch nicht gerechnet werden. Nachts sinken die Temperaturen auf Tiefstwerte von 12 Grad. Nach dieser Mini-Schafskälte steigen die Temperaturen jedoch rasant an.

Sturmtief bringt Turbosommer


Beinahe makelloses Wetter bringt bereits der Montag. Die Temperaturen steigen bei nahezu wolkenfreiem Himmel und Windstille auf bis zu 24 Grad. In der Nacht zum Dienstag zieht es sich zwar wieder etwas zu, mit Regen muss jedoch nicht gerechnet werden. Lediglich in den Staulagen am Harz könnte es einige wenige Tropfen geben. Der Dienstag bleibt zwar etwas wolkiger, jedoch steigen die Temperaturen bereits auf bis zu 26 Grad. Die Nacht zum Mittwoch bleibt extrem mild, nur für wenige Stunden ist die Luft kälter als 20 Grad.

Am Mittwoch entfaltet allmählich das Atlantik-Sturmtief seine Wirkung. Das ist in diesem Fall aber nichts schlechtes - in Verbindung mit einem schwachen Hochdruckeinfluss über Osteuropa wird es zum Förderband für heiße Mittelmeerluft. Das führt dazu, dass schon am Mittwochmorgen Temperaturen bis 22 Grad erreicht werden. Am Mittwochnachmittag könnten wir dann bei fast makellos blauem Himmel erstmals in diesem Jahr die 30 Grad Marke knacken. Selbst pessimistische Modelle gehen von Höchstwerten von bis zu 26 Grad aus.

Erste Tropennacht des Jahres


Für die Nacht zum Donnerstag bedeuten die hohen Temperaturen voraussichtlich auch die erste Tropennacht des Jahres. Von einer Tropennacht spricht man, wenn die Temperatur auch nachts gleich oder über 20 Grad bleibt. Das ist zwar für Nachtschwärmer gut, aus medizinischer Sicht stören hohe Nachttemperaturen jedoch den Schlaf und können insbesondere ältere oder körperlich geschwächte Menschen stark belasten. Tropennächte waren eigentlich mal ein recht seltenes Phänomen und traten höchstens ein- bis zweimal im Jahr auf. Den Daten der Universität München zufolge hat sich die Zahl der Tropennächte seit 2003 beispielsweise von durchschnittlich 1,7 auf 5,25 erhöht - Tendenz weiter steigend.

Der Sommer hat seinen Preis


Der Donnerstag legt sich ebenfalls noch einmal richtig ins Zeug und fährt die Temperaturen erneut auf 27 bis 30 Grad hoch. Bis zum Nachmittag geht das auch gut, zum Abend hin prognostizieren einige Wettermodelle jedoch einen Wetterumschwung, hin zu den obligatorischen Hitzegewittern. Verantwortlich dafür ist ein Tiefdruckgebiet, das sich in den Vortagen allmählich von Süden her über Frankreich hinwegbewegt hat und nun in der Nordsee an Stärke gewinnt. Für eine genaue Prognose ist es jedoch noch zu früh - es ist auch möglich, dass diese Entwicklung nur dem Westen Deutschlands Regen und Gewitter beschert. In der Nacht zum Freitag steht uns möglicherweise eine weitere Tropennacht bevor, hier schwanken die Vorhersagewerte derzeit zwischen 17 und 21 Grad.

Der Freitag sieht in den meisten Modellen stark verregnet aus. Bei den Höchsttemperaturen herrscht für den Freitag Unsicherheiten, die sich zwischen 18 und 27 Grad bewegen. Einig sind sich die Vorhersagen jedoch dabei, dass das Wochenende zwar insgesamt trocken, aber mit Höchstwerten von nur noch 20 Grad deutlich kühler wird. Auch die Nächte sind mit Tiefstwerten von 9 bis 14 Grad wieder vergleichsweise kühl.

Warum eigentlich Schafskälte?


Hinter den ulkigen Spitznamen vermeintlich kruder Bauernregeln verstecken sich wissenschaftlich messbare Phänomene, die in der Meteorologie "Singularitäten" genannt werden. Bei der Schafskälte tritt mit 80 Prozentiger Wahrscheinlichkeit jedes Jahr zwischen dem 4. und 20. Juni in Mitteleuropa ein Kälteeinbruch auf. Darauf zu wetten, ist also in der überwiegenden Zahl der statistisch bekannten Fälle ein Gewinn. Der Name kommt daher, dass Schafe traditionell bis zum Juni bereits geschoren werden. Ein Kälteeinbruch kann für die geschorenen Tiere jedoch gefährlich werden - daher die alte Bauernregel, erst in der zweiten Junihälfte zu scheren.


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