Nach PISA-Schock: Lehrer fordern Bildungsruck

Die aktuellen PISA-Ergebnisse wurden veröffentlicht. Deutsche Schüler sind schlecht wie nie. Die Lehrer sprechen von Bildungskrise und stellen klare Forderungen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte äußerte sich nun zur Bekanntgabe der diesjährigen Ergebnisse der PISA-Studie: Es müsse endlich ein „Bildungsruck“ durch Deutschland gehen, auch durch Niedersachsen. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.



Zur heutigen Vorstellung der diesjährigen Ergebnisse der PISA-Studie 2022 erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL: „Heute hat die OECD die Ergebnisse der PISA-Erhebung 2022 vorgestellt. Deutschland ist wieder einmal nur Mittelmaß. Dabei ist weltweit ein Absinken des Leistungsniveaus festgestellt worden. Das Ergebnis für Deutschland war aber nach den bereits vorliegenden nationalen Studien zu erwarten gewesen, insofern hat PISA keine grundlegenden Neuigkeiten für Deutschland gebracht. Bildungsmäßig sind wir noch lange von guten oder sehr guten Ergebnissen entfernt."

Seit 2000 gibt es PISA-Studien, PISA ist die größte internationale Schulleistungsstudie. Seit mehr als 20 Jahren liegt Deutschland allenfalls im Mittelfeld. Das sei schon bedenklich, erklärt Neumann weiter. Deutschland habe bildungsmäßig noch immer nicht die „Kurve“ bekommen, das hätte in diesem Jahr wieder einmal zum Beispiel der INSM-Bildungsmonitor 2023 gerade auch für Niedersachsen gezeigt.

Bildungsruck gefordert


"Der eklatante Lehrkräftemangel, die hohe Anzahl von Zugewanderten und Geflüchteten in unseren Schulen und die Schulschließungen während der Corona-Epidemie haben zweifelsohne das Absinken des Leistungsniveaus verstärkt bzw. beschleunigt. Hier muss dringendst nachhaltig nachgebessert werden", ist sich der Verbandsvorsitzende sicher.

Für Niedersachsen bedeute dies, dass die Behebung des Lehrkräftemangels, das Erlernen der deutschen Sprache und vor allem die spürbare Verbesserung der schulischen Rahmenbedingungen intensiv vorangetrieben werden müssten. Bereits im Vorschulalter müsse begonnen werden, die Kinder schulreif zu machen. Das Beherrschen der deutschen Sprache sei besonders wichtig, deshalb müsse die Sprachförderung im Vorschulbereich konsequent intensiviert werden.

Neumann abschließend: "PISA hat wieder einmal gezeigt, wo Deutschland bildungsmäßig steht. In Deutschland bahnt sich eine Bildungskrise an, wenn nicht endlich beherzt und konsequent gegengesteuert wird. Es muss endlich ein 'Bildungsruck' durch Deutschland, auch durch Niedersachsen, gehen. Ideologie ist fehl am Platze und hilft nicht weiter."


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