Wolfenbüttel/Salzwedel. Am vergangenen Freitag wurde in Klein Gerbstedt ein Werttransportunternehmen überfallen. Die Täter kamen mit einem weißen Transporter - ähnlich, wie beim Überfall in Cremlingen, hinter dem das RAF-Trio stecken soll. Gibt es Verbindungen?
Im Polizeibericht des Landeskriminalamt Sachsen Anhalt heißt es: Klein Gerbstedt. Zu einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Werttransportunternehmen kam es am Freitagabend gegen 17.55 Uhr. Nach bisherigen Ermittlungen war ein noch unbekannter Täter über das Dach in das Objekt eingedrungen und gelangte in den dortigen Sicherheitsbereich. Hier soll der maskierte Unbekannte sofort mit einer mitgeführten Schusswaffe in die Luft geschossen und die Herausgabe von Bargeld gefordert haben. Die anwesenden vier Mitarbeiter mussten unter Bedrohung mit der Schusswaffe dem Täter drei Wertbehältnisse mit Bargeld übergeben, mit denen er durch ein Rolltor aus dem Objekt flüchtete. Vor dem Objekt wartete in einem weißen VW-Transporter offensichtlich ein weiterer Täter. Nach Verladen der Geldbehältnisse flüchtete das Duo in unbekannte Richtung. Nach der Flucht der Täter kam es im Objekt zu mindestens zwei Detonationen mit anschließenden Bränden im Deckenbereich der Halle. Die genaue Ursache ist bis dato nicht bekannt. Die Brände konnten durch die Freiwilligen Feuerwehren gelöscht werden. Bei dem Überfall erlitten zwei Mitarbeiter der Sicherheitsfirma ein Knalltrauma. Diese mussten ambulant vor Ort behandelt werden. Angaben zur Höhe des erbeuteten Bargelds können gegenwärtig nicht gemacht werden.
Keine Hinweise auf Verbindung zu RAF-Trio
Wie das Landeskriminalamt Sachsen Anhalt auf Nachfrage von regionalHeute.de mitteilte, gibt es derzeit keine Hinweise, die auf eine Beteiligung des RAF-Trios Ernst-Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette. "Nach dem Überfall auf die Werttransportfirma in Klein Gerstedt ermitteln die Beamten des zuständigen Kommissariats gegenwärtig noch in alle Richtungen. Es gibt derzeit weder einen konkreten Tatverdacht, noch gibt es Hinweise oder Indizien, die auf eine Tatbeteiligung von ehemaligen RAF Terroristen schließen lässt", teilte LKA-Sprecher Frank Küssner auf Nachfrage mit. Grundsätzlich werden solche Fälle aber immer genauestens beobachtet und man stehe im stetigen Austausch mit den ermittelnden Behörden. Auch in diesem Fall sei das so, erklärt Stephanie Weiß vom LKA Niedersachsen.
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